Wer im Ausland das Internet brauchen möchte, hat verschiedene Optionen, sich vor hohen Kosten zu schützen. Der einfachste Weg ist ein Handyabo, das bereits ein Roaming-Datenguthaben enthält. Doch je nach Guthaben ist dies innerhalb weniger Tage bereits aufgebraucht, und dann muss – besteht keine konstante WLAN-Verbindung – ein zusätzliches Datenpaket dazugekauft werden.

Die Preisunterschiede dabei sind gross. Das zeigt der neue Vergleich von Dschungelkompass und Konsumentenschutz. Dabei wurden auf der einen Seite Abos und Datenpakete von Schweizer Telekommunikationsanbietern mit Reise-SIM-Anbietern auf der anderen Seite verglichen.

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Jedes Handy braucht eine SIM-Karte, um sich mit dem Mobilfunknetz zu verbinden. Diese wird physisch in das Handy eingelegt und ermöglicht es, zu telefonieren und im Internet zu surfen. Bei der Reise-SIM, oder auch eSIM genannt, handelt es sich um eine SIM für ein ausländisches Mobilfunknetz, die nicht physisch in das Handy eingelegt wird, sondern bei einem eSIM-Anbieter gekauft und via QR-Code installiert werden kann. Aber Achtung: Das Handy muss eSIM-kompatibel sein. Je nach Alter und Modell ist das nicht unbedingt der Fall. Die Angabe, ob das eigene Handy geeignet ist, finden sich in den Einstellungen unter «Netzwerk».

Die Tabelle zeigt einen Vergleich der Roaming-Datenpakete bis 3 Gigabyte in Europa zum Stichdatum 7. Juni 2024.

Für die Suche nach günstigen Anbietern wurden Datenpakete bis zu 3 Gigabyte in Europa verglichen. Resultat: Reise-SIM-Anbieter haben günstigere Angebote als die Schweizer Telekommunikationsanbieter. «Allerdings sind sie auch klar weniger lang gültig», merkt der Gründer von Dschungelkompass, Oliver Zadori, an. Denn: Nur Datenpakete von Schweizer Anbietern müssen ein Jahr gültig sein. Reise-SIMs hingegen können für kurze Zeitabschnitte, also zum Beispiel nur den Monat Juli für die Sommerferien, gebucht werden. Auch deshalb sind sie manchmal günstiger.

Weiter wurden die Preise der Datenpakete in der EU-Zone ab 5 Gigabyte verglichen. Hierbei sind auch die eSIM-Angebote tendenziell die günstigeren als solche, für die eine physische SIM gekauft werden muss. Wer grössere Datenmengen als 5 Gigabyte benötigt, kommt jedoch teilweise bei Schweizer Anbietern besser weg.

Nicht im Vergleich miteinbezogen wurden Handyabos, die bereits ein Roaming-Guthaben enthalten. Diese Abos seien der Grund, weshalb zusätzliche Datenpakete oder Reise-SIMs in Europa eher als Ergänzung zum Einsatz kommen, so André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft beim Konsumentenschutz.

Bei diesem Vergleich ging es nur um den Datenverbrauch für die Internetnutzung. Telefonieren dagegen ist nicht Teil der Untersuchung. Die Autoren des Vergleichs geben für einen sparsamen Datenverbrauch folgende Tipps: 

  • Telefonieren übers Internet / über Messenger-Apps (etwa Whatsapp, Threema et cetera)
  • Wenn immer möglich WLAN nutzen im Ausland
  • Roaming-Kosten-Limite senken
  • Streaming vermeiden, da es grosse Datenmengen verbraucht
  • Angebote von Datenpaketen, Reise-SIMs oder lokalen SIMs vergleichen