Bei den Zahlen kann einem schwindlig werden: 1200 Milliarden Franken Vermögen. So viel Geld verwalten die 1300 Pensionskassen im Auftrag der 4,3 Millionen Versicherten. Was machen sie mit diesem Geld, und wie hoch sind die Kosten für die Verwaltung dieser enormen Summe? Für eine Minderheit im Parlament ist das zu wenig klar. Sie fordert in einem Vorstoss mehr Transparenz.

Bundesrätin Baume-Schneider: Transparenz bereits gegeben

Die vorberatende Kommission und Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider halten den Vorstoss für unnötig. Sie argumentieren, dass die Pensionskassen bereits heute die Kosten für die Verwaltung des Vermögens in ihrer Betriebsrechnung detailliert ausweisen müssten. Etwa für die allgemeine Verwaltung, aber auch die Kosten für die eigentliche Vermögensverwaltung, für Marketing, Werbung, Makler- und Brokertätigkeit. Die Pensionskassen müssen die Daten den Versicherten mitteilen, wenn diese danach fragen. Das Anliegen der Minderheit sei deshalb bereits erfüllt, so Baume-Schneider. 

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Der Minderheit genügt das nicht. Sie verlangt die jährliche Publikation der Daten aller Pensionskassen in einem Bericht. So wären diese unmittelbar vergleichbar. Das wiederum würde den Druck auf jene Pensionskassen erhöhen, die für die Verwaltung der Gelder der Versicherten zu viel für sich selbst abzwacken. 

Sind 7 Milliarden viel oder wenig?

Für alle Pensionskassen zusammengerechnet, betragen diese Kosten 7 Milliarden Franken. Ist das viel? Die Minderheitensprecherin und Berner SP-Ständerätin Flavia Wasserfallen macht dazu in der Debatte erhellende Überlegungen. Man könne natürlich, so Wasserfallen, die 7 Milliarden Franken ins Verhältnis setzen zum gesamten verwalteten Vermögen von 1200 Milliarden Franken. Das ergebe dann mit 0,4 Prozent eine kleine Zahl. 

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Man könne die 7 Milliarden aber auch durch die Anzahl der Versicherten und Rentenbezüger teilen – das ergebe dann 1500 Franken pro Person und Jahr. Oder man könne die 7 Milliarden Franken auch ins Verhältnis setzen zu den jährlich ausbezahlten Renten- und Kapitalzahlungen – das seien dann 18 Prozent. 

Detaillierte Vergleichsdaten gibt es nicht

Welche Vergleichsdaten liegen heute schon vor? Der Schweizerische Pensionskassenverband Asip verweist auf Anfrage des Beobachters auf die aktuelle Pensionskassenstudie von Swisscanto. Diese hält fest, dass im Jahr 2023 der Anteil der Verwaltungskosten am Gesamtvermögen von 0,56 auf 0,49 Prozent abgenommen habe im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Vermögensverwaltungskosten gebe es hingegen einen Aufwärtstrend.

Eine detaillierte Aufstellung mit den Werten aller Pensionskassen enthält die Studie nicht. Transparenz, wie sie den Verfechtern des Vorstosses vorschwebt, scheint derzeit tatsächlich nicht gegeben. Der Ständerat hat trotzdem kein Gehör für ihr Anliegen. Er ist am Mittwoch dem Antrag der vorberatenden Kommission und von Bundesrätin Baume-Schneider gefolgt und hat den Vorstoss mit 24 Nein- zu 16 Ja-Stimmen abgelehnt. Das Geschäft ist damit vom Tisch.