Am 25. September 2024 wurde der Medienpreis für Qualitätsjournalismus zum 23. Mal verliehen. Fast 1000 Medienschaffende hatten sich dafür beworben. Damit ist dieser Preis «eine der grössten und renommiertesten Auszeichnungen für Qualitätsjournalismus in der Schweiz und im deutschsprachigen Europa», so die Verantwortlichen.

In der Kategorie «Ratgeber und Konsum» gewann Beobachter-Journalist Raphael Brunner. Er wurde für seine Geschichte «Und dann habe ich Tubel nochmals eingezahlt» geehrt, die einen Krypto-Betrug nachzeichnet. Sein Protagonist Marcel Bräuchi ist – wie Abertausende andere auch – auf Betrüger im Internet hereingefallen. Gutgläubig hat er grobe Fehler gemacht, die ihn insgesamt eine Viertelmillion Franken kosteten.

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«Journalismus, der so konkret und direkt beschreibt, was ist, und erst noch nachhaltig wirkt, gehört ausgezeichnet.»

Laudatio der Jury

Doch der Artikel steche heraus, so die Jury des Medienpreises, weil man den Protagonisten so gut spüre, als hätte man selbst mit ihm geredet. Eindrücklich sei auch, wie Bräuchi sich für seine Fehler «fast schon schäme» und wie selbstkritisch er sei. Gleichzeitig werde beim Lesen aber auch klar, wie professionell und perfid die Internetbetrüger vorgingen. Mit Roger Federer als Lockvogel, mit einer seriös aussehenden Krypto-Plattform, gewieften und versierten Kundenberatern oder etwa auch gefälschten Formularen der Eidgenössischen Steuerverwaltung.

Würden wir nicht auch reinfallen?

Die Moral der Geschichte sei, so die Jury weiter: Ja, Marcel Bräuchi habe vieles falsch gemacht. Aber Hand aufs Herz, wären wir vor einem solchen Reinfall gefeit? Und vielleicht bewahre die Lektüre über das Schicksal eines Einzelnen ja sogar viele andere Konsumentinnen und Konsumenten vor grösserem Schaden. «Journalismus, der so konkret und direkt beschreibt, was ist, und erst noch nachhaltig wirkt, gehört ausgezeichnet», so das Fazit der Medienpreis-Jury.

Der Beobachter freut sich sehr über die verdiente Auszeichnung von Raphael Brunner und gratuliert ihm herzlich.