Sorry, aber die Italiener sind besser
Die SBB schaffen es nur auf Platz zwei in einem europäischen Ranking – wegen ihrer zähen Rückerstattungspolitik. Wie Sie trotzdem zu Ihrem Geld kommen, erfahren Sie beim Beobachter.
Veröffentlicht am 9. Dezember 2024 - 15:26 Uhr
Die italienische Bahngesellschaft Trenitalia ist die beste Eisenbahn Europas. Richtig gelesen, es sind nicht die SBB. Diese teilen sich mit der tschechischen Regiojet den zweiten Platz. Zu diesem Schluss kommt die Non-Profit-Organisation Transport & Environment in ihrer jüngsten Studie.
Untersucht wurden 27 europäische Bahnbetreiber. Acht Kriterien wurden bewertet: Preisgestaltung, Spezialpreise und Abonnemente, Zuverlässigkeit, Buchungs- und Rückerstattungsmodalitäten, Fahrerlebnis, Nachtzüge und Fahrradtransport.
Pünktlichkeit top, Nachtzug Flop
Das oberste Treppchen haben die Schweizerischen Bundesbahnen mit 7,4 von 10 möglichen Punkten um nur 0,3 Punkte verpasst. Zugunsten der SBB sprach die notorische helvetische Zuverlässigkeit genauso wie die Buchungsmodalitäten und der Velotransport. In diesen Kategorien waren sie Klassenbeste.
Sehr zu wünschen übrig liessen die Schweizer Bahnen hingegen bei der Rückerstattung, wo sie zusammen mit der schwedischen, der bulgarischen und der rumänischen Eisenbahngesellschaft auf dem zweitletzten Platz landeten. Dafür gab es fünf Punkte.
Die Luxuslinie auf dem letzten Platz
Noch schlechter wurde das Nachtzug-Angebot der Schweizer bewertet. Mit gerade einmal 3,5 Punkten liegen sie dort auf dem letzten Platz unter den 15 Gesellschaften, die überhaupt noch Nachtverbindungen anbieten.
Der Gesamtverlierer ist übrigens Eurostar, die Luxuslinie der französischen SNCF. Viel zu teuer für zu wenig Zuverlässigkeit und Leistung, so das Verdikt der Studie. Teuer ist also auch im Bahnverkehr nicht zwingend besser.
Studie zum Ranking europäischer Bahngesellschaften
2 Kommentare
Mit Autonomen Magnet Einschienen Schwebebahnen ( Stadt/ Land) wäre die Schweiz einsame Spitze Weltweit in allen Bereichen!
Der Eurostar wird nicht alleine von der SNCF (35% Beteiligung), der grossteil liegt in britischer Hand. Aber vielleicht ist reisen auch allgemein zu billig, wenn man den Massentourismus anschaut.