«Ich bin nicht mehr ich selber»
Naturkatastrophen, körperliche Gewalt oder plötzliche Todesfälle können Menschen aus der Bahn werfen. Ein Betroffener erzählt im Video, wie sich sein Leben nach einem Autounfall veränderte.
Veröffentlicht am 3. Juni 2016 - 17:11 Uhr
Wer an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet, durchlebt ein traumatisches Ereignis immer wieder in Form von Erinnerungen oder Albträumen. Diese Flashbacks fühlen sich so realistisch an, als würde man die Situation erneut durchleben. Betroffene versuchen meist, Erinnerungen zu vermeiden, ziehen sich zurück, sind schnell reizbar, schreckhaft und können sich schwer konzentrieren. In vielen Fällen treten auch Schlafstörungen auf.
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Wenn er beim Unfall kein grosses Auto gefahren wäre, hätte Hans Schmied keine Chance gehabt. «Es hätte so viel schlimmer kommen können», erzählt seine Frau. «Er ist nicht im Rollstuhl und nicht im Pflegeheim. Er ist noch da – aber einfach anders.» Die Angst, das Herzklopfen und Schweissausbrüche liessen auch mit der Zeit nicht nach. Vor allem als Beifahrer wird Hans Schmied schnell nervös. Nachts träumt er immer wieder, von einem schwarzen Fels zerdrückt zu werden. «Psychische Erkrankungen sind unsichtbar. Einmal sagte ich zu meinem Arzt, er solle mich von Kopf bis Fuss eingipsen, damit man sieht, dass es mir schlecht geht», erzählt der IV-Bezüger.
Filmtipp
Die Zahl der Menschen, die am Arbeitsplatz mit psychischen Schwierigkeiten kämpfen, steigt rasant. Im Film «Gleich und anders» von Jürg Neuenschwander und Therese Stutz Steiger geben Betroffene direkten Einblick in die Herausforderungen, denen sie sich bei der Arbeit und am Arbeitsplatz stellen müssen.
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