Viele sind überfordert, wenn sie einer Person begegnen, die gerade ihren Ehepartner verloren hat, einen Elternteil, die beste Freundin oder gar ihr Kind Fehlgeburt Kind verloren – was sind die rechtlichen Folgen? . Natürlich wollen wir für die trauernde Person da sein. Dennoch sind wir oft gehemmt, wenn es darum geht, die richtigen Worte und den passenden Umgang mit der Situation zu finden. Aus Angst, etwas Falsches zu tun, halten wir uns zurück – zu Unrecht. Dabei ist es gar nicht so schwer, einfühlsam zu sein. Sechs Tipps für den Umgang mit Menschen in Trauer.

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Für Trauernde da sein

Was brauchen Trauernde eigentlich? Am Anfang vor allem Gesellschaft. Reden und Weinen hilft, die ersten Tage und Wochen zu überstehen. Angehörige unterstützen Trauernde also am besten, indem sie da sind und ihnen zuhören – oder auch mal ein längeres Schweigen aushalten. Auch dem Umfeld wird also etwas Energie abverlangt – und der Wille, sich einer ungemütlichen und schmerzhaften Realität zu stellen. Immerhin muss man nicht den Anspruch an sich haben, stets stark bleiben zu müssen. Es ist völlig in Ordnung, selbst Trauer zu zeigen Trauercafé «Wir haben verlernt zu trauern» und zu weinen. Wichtig ist aber, die Initiative zu ergreifen und auf die betroffene Person zuzugehen. «Melde dich, wenn du etwas brauchst»: Das reicht nicht.

Taten statt Worte

Wer um einen geliebten Menschen trauert, verliert erst einmal den Boden unter den Füssen. Alltägliche Aufgaben können zu einer Herausforderung werden, die kaum zu meistern ist. Wieso also nicht konkrete Hilfe anbieten? Zum Beispiel kochen oder Papierkram regeln. Grosse Worte braucht es dafür nicht. Ein simpler Spaziergang kann die trauernde Person – zumindest vorübergehend – aus ihrem Kummer herausholen. Manchmal hilft es auch, ihr alltägliche Entscheidungen abzunehmen. «Wer sonst schon zur Dominanz neigt, sollte allerdings darauf achten, die persönlichen Grenzen der trauernden Person nicht zu überschreiten», rät Andreas Maercker vom Psychologischen Institut der Universität Zürich.

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Den Verlust ansprechen

So tun, als wäre nichts geschehen, ist keine gute Idee. Im Zweifel ist es besser, die trauernde Person direkt auf ihren Verlust anzusprechen. Denn er geht ihr sowieso im Kopf herum. Auch wenn sie dadurch an ihren Schmerz erinnert wird, kann sie ihn so besser äussern und verarbeiten. Natürlich braucht es hier etwas Fingerspitzengefühl für das richtige Timing. Jedenfalls sollte man keine generellen Hemmungen Psychologie «Was sage ich zu Trauernden?» haben, die verstorbene Person zu erwähnen und über sie zu sprechen. Der Tod und die damit verbundene Trauer sind keine Tabuthemen.

Floskeln vermeiden

Eine nahestehende Person leiden zu sehen, tut weh. Dabei fühlen wir uns oft hilflos. Denn wir wünschen uns für sie, dass sie ihre Trauer möglichst schnell überwindet und wieder lachend durchs Leben geht. Deshalb versuchen wir es – selbstverständlich mit den allerbesten Absichten – mit vermeintlich aufmunternden Worten. Wir benutzen Floskeln wie «Es ist besser so», «Zeit heilt alle Wunden» oder «Das ist der Lauf des Lebens». Vielleicht suchen wir sogar nach einer Rechtfertigung für das, was passiert ist. Oder wir vergleichen es mit etwas noch Schlimmerem. Oder wir zeigen der trauernden Person die Vorteile des neuen Lebensabschnitts auf.

Auch wenn das alles zutreffen mag – jetzt ist nicht die Zeit dafür. Es verletzt die trauernde Person womöglich noch mehr. Denn ihr Leid ist ihre aktuelle Realität. Es ist deshalb heikel, Sprichwörter oder allgemeine Weisheiten von sich zu geben. Wenn man nicht weiss, was man sagen soll, sagt man am besten nichts – und nimmt den Kummer widerspruchslos hin.

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Die ersten Schritte nach einem Todesfall

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, müssen viele Formalitäten geregelt werden. In der Checkliste «Was nach dem Todesfall getan werden muss» finden Sie die die ersten Schritte auf einen Blick. Gleichzeitig sollten sich Angehörige Zeit nehmen, ihre Trauer zu verarbeiten. Hilfestellungen dabei gibt es bei verschiedenen Adressen, auch speziell für Trauerbewältigung von Eltern und Kindern.

Zeit zum Trauern lassen

Die meisten Trauernden bekommen am Anfang viel Unterstützung. Sie flacht dann aber bald ab. Nach ein paar Wochen gehen wir davon aus, dass das Gröbste überwunden ist – ein Trugschluss. Bis ein Verlust einmal verdaut ist, vergehen Monate, vielleicht Jahre Koni Rohner zu Trauerarbeit Wie lange dauert Trauer? . «Häufig ziehen sich Angehörige zu schnell zurück», sagt Psychologe Andreas Maercker. Die Trauer klingt aber erst ab, wenn die Zeit dafür reif ist. Und diese Zeit sollten wir der trauernden Person lassen und sie – wenn wir es denn wollen – auf dem ganzen Weg begleiten. Es bringt meist nicht viel, sie aufzufordern, endlich zu vergessen, sich zusammenzureissen, nach vorn zu blicken oder tapfer zu sein. Natürlich verlangt niemand von einem, rund um die Uhr für die betroffene Person da zu sein. Ein kurzer Besuch, ein Anruf oder ein Brief genügt manchmal schon, um zu signalisieren, dass wir weiterhin an sie denken, vor allem im ersten Jahr.

Gemeinsam lachen

Es ist nicht verboten, auch in schweren Zeiten mal zu lachen Umgang mit Angst und Sorgen Wer lacht, lebt leichter . Es kann – je nach Situation – genauso angebracht sein, wie gemeinsam zu weinen. «Der psychische Trauerprozess hat etwas Bittersüsses», sagt Psychologe Andreas Maercker. «Die Gefühle der trauernden Person sind sehr gemischt.»

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Norina Meyer, Redaktorin
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