Hobbygärtner, die den Unkrautvernichter Roundup von Monsanto kaufen möchten, haben es schwer. Die grossen Bau- und Gartencenter, von Jumbo über Migros Do it + Garden, Bauhaus und das Gartencenter Hauenstein bis hin zu Obi und Hornbach, verkaufen nur noch Unkrautvernichter ohne den hochumstrittenen Wirkstoff Glyphosat. Einzig Landi, die Ladenkette der Schweizer Agrargenossenschaft Fenaco, bietet das Glyphosat-Herbizid noch an.

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Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. In den USA wurden bis heute 154’000 entsprechende Klagen gegen Monsanto respektive den Mutterkonzern Bayer eingereicht. 109’000 wurden mit einem Vergleich beigelegt oder nicht vor Gericht zugelassen, die restlichen rund 45’000 sind hängig.

Rückstellung von 3,8 Milliarden Euro

Unter dem grossen Druck verkauft Bayer in den USA an Privatpersonen nur noch Roundup ohne den fragwürdigen Inhaltsstoff, allerdings laut Website «nicht aus Sicherheitsbedenken, sondern um Rechtsrisiken zu minimieren». Bayer hat für allfällige berechtigte Forderungen 3,8 Milliarden Euro bereitgestellt.

Der Unkrautvertilger Roundup mit dem möglicherweise krebserregenden Wirkstoff Glyphosat

Der Unkrautvertilger Roundup mit dem möglicherweise krebserregenden Wirkstoff Glyphosat

Quelle: Paul Seewer

In der Schweiz ist Roundup für Privatpersonen zwar nach wie vor zugelassen. Allerdings mit einem Teilverbot: Es darf weder auf Strassen noch auf Wegen und Plätzen eingesetzt werden. Bei Roundup handle es sich um ein «gebrauchsfertiges Mittel mit einer tiefen Konzentration an Glyphosat zum Schutz des Anwenders und der Umwelt», schreibt Landi auf Anfrage. Als Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln biete man auch Bio-Produkte, Nützlinge und verschiedenste Abdeckmaterialien, Pflanzenstärkungsmittel sowie Mikroorganismen an.

«Wir unterstützen die Kundinnen und Kunden bei der Auswahl des geeignetsten Pflanzenschutzmittels, sei es durch die kompetente Beratung im Laden wie auch durch die umfassenden Informationen auf Landi.ch», schreibt Landi weiter. Auf der Website wird Roundup als «ideal für den Hausgarten» empfohlen, einen Hinweis auf das Verbot sucht man vergeblich. Der findet sich zwar auf der Roundup-Flasche, allerdings in winziger Schrift und erst wenn man das rückseitige Etikett ablöst und aufklappt.