Die Zahl suizidgefährdeter Jugendlicher hat laut Pro Juventute in diesem Jahr einen neuen Höchstwert erreicht. In einem Zeitraum von neun Monaten gab es bisher über 140 Kriseninterventionen. Der Beobachter erklärt, wieso diese Zahl über die letzten Jahre zugenommen hat. 

Über die kostenlose Notrufnummer 147 können sich Jugendliche mit Suizidgedanken oder -ängsten bei Pro Juventute melden. Fachpersonen nehmen sich Zeit und beraten die Jugendlichen.

In Notfällen wird eine Krisenintervention ausgelöst. Dies bedeutet, dass bei akuter Suizidgefahr die Polizei oder die Sanität eingeschaltet wird und vor Ort zu den Betroffenen kommt.

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Pandemie als Auslöser

Seit der Pandemie ist die Zahl solcher Kriseninterventionen rasant gestiegen. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 gab es gemäss Pro Juventute lediglich 57 solcher Interventionen. Der Anstieg deckt sich mit grösseren gesellschaftlichen Tendenzen.

Gemäss einer Umfrage von Unicef gab fast die Hälfte der Schweizer Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren an, ihre psychische Gesundheit habe sich seit Beginn der Pandemie verschlechtert.

Kriege und Social Media

Die Gründe für die Verschlechterung können sehr vielschichtig sein. Globale Themen wie Krisen, Kriege und die Angst vor dem Klimawandel können gemäss einer Studie von Sucht Schweiz zu psychischen Problemen führen.

Aber auch gestiegene Anforderungen und die vermehrte Nutzung von sozialen Medien setzen Jugendliche in der Schweiz zunehmend unter Druck. 

Mädchen und junge Frauen sind in der Schweiz besonders stark von psychischen Problemen betroffen. Wie eine junge Frau mit ihren Ängsten umgeht und was bei psychischen Problemen helfen kann, erfahren Sie in einem unserer weiteren Artikel zum Thema. 

Hilfe in persönlichen Krisen

Diese Angebote sind schweizweit rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und ihr Umfeld da – vertraulich und kostenlos:

Quellen
  • SRF – «Notfälle von suizidgefährdeten Jugendlichen erreichen Höchststand»
  • Pro Juventute – «Bei Sorgen und Problemen suchen Kinder und Jugendliche das Gespräch»
  • Unicef – «Psychische Gesundheit von Jugendlichen»
  • Sucht Schweiz – «Nationale Studie bei Jugendlichen»