«Es muss eine echte, bezahlbare Alternative zur Impfung geben»
Niemand soll für seine Impfentscheidung angeprangert werden, sagt Andrea Büchler, Präsidentin der Nationalen Ethikkommission. Und sie befürwortet Gratistests.
Frau Büchler, verstehen Sie, wenn Leute skeptisch sind gegenüber der Impfung?
Ich respektiere andere Meinungen und anerkenne, dass Unsicherheiten oder Ängste
bestehen. Es ist aber wie bei vielem in unserem arbeitsteiligen Leben: Ich muss mich auf Expertinnen und Experten verlassen, wissenschaftlichen Erkenntnissen vertrauen.
Warum vertrauen Sie den Experten?
Gute Frage. Es ist sicher der Glaube an die Wissenschaft, die wesentlich zum Fortschritt beiträgt. Auch in anderen Bereichen bin ich ständig auf Expertinnen angewiesen – zum Beispiel wenn ich Essen kaufe. Fachpersonen haben geprüft, dass die Lebensmittel nicht schädlich sind. Das kann ich nicht selbst nachprüfen. Ich habe Vertrauen, dass die Impfforscher und die Zulassungsgremien ihre Arbeit gut machen.
Ein Bauer aus dem Toggenburg könnte sagen: Kein Wunder, dass sie anderen Experten traut, sie ist ja selbst Expertin.
Ich bin beim Nutzen und der Wirkung der Impfung auch keine Expertin. Und der Bauer ist doch auch ein Experte. Er kann und weiss Dinge, von denen ich keine Ahnung habe. Da bin ich auf seine Expertise angewiesen.
Aber was Sie entscheiden, betrifft den Bauern sehr direkt. Und er sitzt nicht mit am Tisch, wenn «die da oben» in komplizierten Worten über seine Belange entscheiden.
So ist es nicht. Die Nationale Ethikkommission trifft keine Entscheide. Sie berät, informiert und nimmt Stellung zu medizinischen Fragen. In der Schweiz sind wir es gewohnt, dass über anspruchsvolle Themen lange Zeit verhandelt wird. Und dass wir am Ende mitbestimmen können. In der jetzigen Situation ist es aber nicht immer möglich, jene Debatten zu führen, die bei diesen komplexen Themen notwendig wären. Es eilt häufig. Aber die Demokratie ist deswegen nicht ausgehebelt.
«Die Sensibilität für das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist grundsätzlich etwas Positives.»
Andrea Büchler, Professorin für Privatrecht an der Universität Zürich
Haben Sie Bekannte oder Kolleginnen, die sich nicht impfen lassen?
Ja. Menschen unterschiedlichster Hintergründe, darunter auch Ärztinnen.
Was sind ihre Gründe?
Einer Ärztin ist die Zulassung zu schnell gegangen
. Aber was wären die Alternativen gewesen? Am anderen Ende des Spektrums sagen Personen: wenn die Impfung schon früher, in der Testphase, eingesetzt worden wäre. Und alle machen ihre Freiheit geltend, selbst über ihren Körper zu entscheiden.
Ist das nicht egoistisch?
Grundsätzlich ist diese Sensibilität für das Recht auf körperliche Unversehrtheit etwas Positives. Ein zentrales Gut. Ein Impfzwang ist weder ethisch noch rechtlich gerechtfertigt. Es gibt aber eine moralische Pflicht, sich zu überlegen, was die persönlichen Entscheide für die Gesellschaft bedeuten. Die Pandemie hat uns gelehrt, dass das individuelle Wohl und das Gemeinwohl eng miteinander verzahnt sind. Die Gesundheit und die Freiheit der einzelnen Person ist auch vom Impfschutz anderer abhängig. Wir kommen nur gemeinsam aus dieser Situation wieder raus.
Apropos Moral: Gehört man zu den Guten, wenn man sich impfen lässt?
Gut und Böse sind keine sinnvollen Kategorien. Wir müssen kommunikativ de- und nicht weiter eskalieren. Diese scheinbare moralische Überlegenheit müssen wir ablegen und zu sanfteren, versöhnlicheren Tönen
übergehen. Niemand soll für seine Entscheidung an den Pranger gestellt werden.
Was genau heisst «kommunikativ deeskalieren»?
Wir sollten die unterschiedlichen Gründe für das Nichtimpfen erkennen und akzeptieren, dass es verschiedene Empfindungen gibt, was körperliche Unversehrtheit und Freiheit ausmacht. Und dass wir unterschiedliche Dinge als Bedrohung wahrnehmen. Ich glaube, beide Seiten täten gut daran, einen Schritt zurück- und dann wieder aufeinander zuzugehen.
Das tönt so einfach.
Und fast ein bisschen päpstlich. Oder auch banal. Aber das ist es nicht.
Wie sollte man denn reden, um diesen Graben nicht noch weiter heraufzubeschwören?
Der erste und einfachste Schritt wäre: sich klarmachen, dass wir alle aus dieser Situation wieder herauskommen wollen – mit so wenig Schaden wie möglich. Der zweite: sich wirklich ums Gespräch bemühen.
Haben die Behörden zu wenig kommuniziert?
Man hat noch nicht alle Personen mit dem Impfappell erreicht. Das hat vielleicht mit Sprachbarrieren oder mangelndem Zugang zu Informationen und anderen Ressourcen zu tun. Das hätte man tatsächlich schon früher erkennen und sensibler angehen können.
«Wenn Geimpfte, Genesene und Getestete am Infektionsgeschehen nicht massgebend beteiligt sind, ist es schwierig, ihnen gegenüber Schliessungen zu rechtfertigen.»
Andrea Büchler
In der Schweiz vertrauen wir darauf, dass die Behörden nur richtige Informationen veröffentlichen. Das war in der Pandemie nicht immer der Fall.
Wir wurden von diesem Virus überrascht. Alle handeln bei einem Virus wie dem jetzigen unter Unsicherheit und Unwissenheit – Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, aber auch jede einzelne Person. Das wurde womöglich zu wenig klar kommuniziert – oder aufgrund der Einschränkungen, die uns so direkt betreffen, nicht gehört. Und da werden mitunter Informationen kommuniziert, die sich später als falsch herausstellen – wie etwa bei der Maskenpflicht.
Sind jetzt die Informationen genug transparent, zum Beispiel, dass noch nicht alle Studien zur Impfung abgeschlossen sind?
Ich denke, es ist vieles besser geworden. Die Dynamik ist aber nach wie vor gross und so auch der Informationsbedarf. Das sieht man bei der Zertifikatspflicht. Es ist noch nicht lange her, da konnten sich auch die Entscheidungsträger eine solche nicht vorstellen. So hat Bundesrat Alain Berset diese vor noch nicht allzu langer Zeit als «bizarr» bezeichnet.
Ist die Einführung der Zertifikatspflicht denn nun ethisch gerechtfertigt?
Sie stellt einen Eingriff in die individuelle Freiheit dar. Dieser ist gerechtfertigt, wenn er einen legitimen Zweck verfolgt und verhältnismässig ist. Das Zertifikat wurde eingeführt
, um eine Gefährdung der Gesundheitsversorgung abzuwenden, weil mildere Massnahmen wie die Maskenpflicht offenbar nicht ausreichend waren. Das allein rechtfertigt die Zertifikatspflicht. Es ging in der Diskussion um die Optionen Zertifikatspflicht oder Schliessung von Betrieben – und zwar für alle. Und da kommt auch die Rechtsgleichheit zum Tragen: Gleiches ist gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln. Wenn Geimpfte, Genesene und Getestete am Infektionsgeschehen nicht massgebend beteiligt sind, ist es schwierig, ihnen gegenüber Schliessungen zu rechtfertigen.
Geimpfte könnten also gegen einen erneuten Shutdown klagen?
Ich will nicht zum Prozessieren aufrufen. Aber eine Einschränkung ihrer grundrechtlichen Positionen ist schwer zu rechtfertigen, wenn sie keine Gefährdung darstellen.
Man könnte auch argumentieren, dass die Lockerungen im Sommer zu früh waren und zu weit gingen und wir deshalb nun eine Zertifikatspflicht haben.
Das ist ja kein Argument gegen die jetzige Zertifikatspflicht. Kritik an den Bundesratsmassnahmen von damals kann man schon üben, zur Bewältigung der aktuellen Situation trägt sie aber wenig bei.
«Das Zertifikat gibt uns im Moment gewisse Freiheiten zurück, auch den Geimpften.»
Andrea Büchler, Präsidentin Nationale Ethikkommission
Ist es ethisch vertretbar, dass – fast zeitgleich mit der Zertifikatspflicht – die Covid-Tests kostenpflichtig werden?
Nein, das erachte ich als problematisch
. Es muss eine echte Alternative zur Impfung geben, sonst kommt es einer indirekten Impfpflicht zumindest nahe. Wir haben uns darauf verständigt, dass Impfen eine persönliche Entscheidung ist, die man sich leisten können muss.
Ist es gerecht, dass Geimpfte für die Freiheit der Ungeimpften via Steuergelder Millionen zahlen müssen?
Diese Frage trennt die Menschen wieder nach ihrer Impfentscheidung. Die Freiheit ist ein hohes Gut, das seinen Preis hat. Das Zertifikat gibt uns im Moment gewisse Freiheiten zurück, auch den Geimpften. Persönlich bin ich aber klar der Meinung, dass gute Gründe – nicht nur medizinische und epidemiologische, sondern auch moralische und solche der gesellschaftlichen Solidarität – für die Impfung sprechen.
Falls am 28. November das Referendum gegen das Covid-Gesetz angenommen und damit das Covid-Zertifikat wieder abgeschafft wird: Darf der Staat dann erneut einen Shutdown verhängen – auch für Geimpfte?
Sollte es dazu kommen – was ich mir nicht wünsche –, hoffe ich, dass ein Shutdown nicht als einzige mögliche Massnahme verbleibt. Denn es ist die schwerste. Und es wäre gegenüber geimpften und genesenen Personen schwierig zu begründen, warum sie zu gewissen Orten keinen Zutritt haben sollen. Denn von ihnen geht nach heutigem Wissensstand keine massgebliche Gefahr für das Gesundheitssystem und ungeimpfte Personen aus. Ein Shutdown wäre ein unverhältnismässiger Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit und in die persönliche Freiheit von geimpften Personen.
Manche behaupten ja, sie werden durch das Zertifikat diskriminiert. Werden die Minderheiten heute genug gehört?
Wen betrachten Sie als Minderheit?
Die Ungeimpften.
Ich könnte andere Minderheiten bilden, etwa die der Kinobesitzer. Da sind wir wieder bei dieser Schubladisierung von Menschen. Das ist nicht hilfreich.
Angenommen, die Zertifikatspflicht wirkt. Ab wann muss der Bund sie wieder aufheben?
So rasch wie möglich. Diese Massnahme ist nur gerechtfertigt, solange die öffentliche Gesundheit gefährdet ist. Der Bundesrat hat sie vorerst bis zum 24. Januar 2022 befristet und betont, sie würde aufgehoben, wenn sich die Situation entspannt. Er hat aber keine Kriterien formuliert, die erfüllt sein müssen, damit die Zertifikatspflicht aufgehoben werden kann. Indikatoren wären aber wichtig, Ich bin nicht qualifiziert, solche zu nennen. Aber aus ethischer und rechtlicher Sicht ist klar: Es muss immer wieder überprüft werden, ob das Zertifikat noch notwendig ist und ob es keine milderen Massnahmen gibt, um die öffentliche Gesundheit zu schützen.
Was möchten Sie den Impfgegnern mit auf den Weg geben?
Vertrauen.
Und den Massnahmengegnern?
Zuversicht, dass es wieder aufwärts geht und wir die Situation gemeinsam meistern werden. Ich bin überzeugt, dass die Unbeschwertheit irgendwann zurückkehrt. Und schliesslich ist es doch ab und zu gut, sich darauf zu verständigen, dass es nebst Corona noch andere wichtige, ja existenzielle Dinge gibt, über die zu diskutieren und zu streiten sich lohnt.
Andrea Büchler, 52, ist Professorin für Privatrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich und präsidiert seit fünf Jahren die Nationale Ethikkommission. Das Gremium berät und informiert den Bund, das Parlament und die Öffentlichkeit zu ethischen Fragen in der Medizin. Die Stellungnahmen der Kommission sind öffentlich einsehbar.
Zertifikatspflicht
In Bars, Restaurants, Museen, Fitnesscentern und Bibliotheken, an Konzerten, privaten Anlässen, öffentlich zugänglichen Orten oder in Zoos und Freizeitbetrieben hat nur Zutritt, wer geimpft, getestet oder genesen ist.
Maskenpflicht
In öffentlich zugänglichen Innenräumen, etwa in Geschäften, dem öffentlichen Verkehr, in Spitälern oder Kirchen gilt die Maskenpflicht ab zwölf Jahren. Ablegen kann man die Maske dort, wo ein Covid-Zertifikat verlangt wird.
9 Kommentare
Diese Diskussion ist unerträglich.
Dabei ist es im Grunde sehr einfach:
Eine tödliche Krankheit ist da, sie ist sogar pandemisch.
Also hat der Staat und haben seine Bürger das Interesse, möglichst wenige Kranke und Tote zu haben. Punkt.
Wenn nun jemand sich nicht impfen lassen will, was ich als sein Recht ansehe, dann muss er auch konsequent handeln. Punkt.
D.h. in diesem Fall, er wählt ungeschützt zu sein und kann somit sich anstecken (mit horrenden Kosten für die Allgemeinheit) - vor allem aber kann er ANDERE anstecken (mit horrenden Kosten für die Allgemeinheit PLUS unter Umständen, dem Tod der angesteckten Person, d.h. mit dem Leiden seiner Verwandten).
Hat er sich also nicht geimpft, aus welchen Gründen auch immer, MUSS er sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen.
Dann ist er konsequent in seinen Handlungen.
Und nimmt seine Bürgerpflichten ernst.
Tut er dies nicht, bewegt er sich im öffentlichen Raum, und nimmt damit alle Konsequenzen in Kauf, auch die für andere (!), dann sind alle Grenzen überschritten und diese Handlung zutiefst ASOZIAL und sollte demnach selbstverständlich bestraft werden.
Es ist Zeit, sich sozial zu verhalten und sich nicht bloss um den eigenen Bauchnabel zu kümmern und auf alle anderen zu ... pfeifen.
Diese Pseudo-Versöhnlichkeit kann ich nicht mehr hören. In Wirklichkeit ist es einfach eine Art des Missionierens, ohne wirklich an der Sichtweise der Anderen interessiert zu sein. Frau Büchler spricht sich gegen moralische Überlegenheit aus, ruft aber gleichzeitig dazu auf, dass wir unsere moralische Pflicht gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen sollen. Diese, auch Solidarität genannte Behauptung entpuppt sich bei näherer Betrachtung als reine Erpressung zur Impfung. Eine verlogene, verdrehte und manipulative Verwendung des Wortes Solidarität. Denn in erster Linie muss ich die Verantwortung für mich selbst und meinen Körper übernehmen. Bei unerwünschten Impffolgen hört ja die Solidarität des Staates schnell auf. Weiter ruft Frau Büchler zur Akzeptanz verschiedener Meinungen und zum Gespräch auf. Aber auch das erweist sich als leere Worte, denn die Frau meint, der Impfappell hätte noch nicht Alle erreicht. Nach einer gigantischen, staatlich, also von uns Allen finanzierten Impfkampagne, nach wachsendem Druck über Zertifikat, Drohungen und Lockvögel ... viel lauter kann der Appell wohl nicht mehr werden. Wieder einmal werden Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, so hingestellt, als wären sie einfach zu blöd und zu wenig informiert über den "Segen" der Impfung. Dabei sind sie wohl eher diejenigen, die sich über die Risiken und die Hintergründe der Impfung informiert haben. Und wieder mal wird die Impfung als die einzige Lösung präsentiert - das Narrativ von Anfang an und eine totale Lüge. Neben 3G gibt es schliesslich auch Gesunde mit einem gesunden Immunsystem. Und diese tragen sogar am allermeisten zu einer gesunden Gesellschaft bei! Denn erstens wirkt die natürliche Immunität besser und viel länger, und zweitens verhindert sie auch die Übertragung. Aber um Gesundheit geht es ja vielleicht gar nicht?
Ich halte es für extrem wichtig, das im Rahmen solcher Berichte falsche Argumente auch als solche entlarvt werden und man nur darüber schreiben sollte, wenn man in der Lage ist, das Thema wirklich neutral, fachlich korrekt und bewertungsfrei herüber zu bringen. Leider ist das hier nicht der Fall. Es ist zum Beispiel in meinen Augen falsch, als Grund gegen eine Impfung ein angebliches Gesundheitsrisiko zu erfinden. Auch dann, wenn das hier nur wie eine Reportage dargestellt wird. Solche Texte sind ja trotzdem meinungsbildend gedacht. Tatsache ist, das ohne Impfung viel mehr, also unvorstellbar viel mehr Menschen sterben würden als mit Impfung. Das ist einfach die Realität und mit Ausnahme ganz weniger die sich tatsächlich Aufgrund von Unverträglichkeiten nicht impfen lassen können, die Einzige Methode, das Virus aktiv zu bekämpfen. Meine lieben Kollegen auf der Arbeit reden da immer auch gerne von Eigenverantwortung, also das es jedem überlassen werden sollte, ob er sich impfen lassen möchte oder nicht. Komischerweise lassen die sich dann trotzdem jegliche Behandlungskosten von der Krankenkasse, also der Gemeinschaft bezahlen. So ein Verhalten ist einfach nur unehrlich. Hier geht es nur vielen darum, sich seinen größten persönlichen Vorteil zu suchen.
Sie wollen also ein Wahrheitsministerium? Genau das haben wir ja bereits seit 2020. Es darf nur die eine, nämlich die offizielle Version der Geschichte geben; die Impfung ist die einzige Lösung; wer etwas Anderes sagt, ist ein Verschwörungstheoretiker; usw. Die meisten Medien lassen sich ja bereits einspannen für diese ausschliessende, einseitige Perspektive, die mit Berichterstattung nichts mehr zu tun hat, sondern eher mit Gehirnwäsche. Zensur ist in vollem Gange, unter dem Ausdruck "Bekämpfung von Fake-News und Desinformation" werden wir bevormundet und dressiert, was "richtige" und was "falsche" Information ist. Dabei gehört es doch zum Leben, genau diese Unterscheidung und Entscheidung laufend selbst zu treffen - ob im realen oder im digitalen Raum. Aber das trauen Sie uns (oder sich selbst?) offenbar nicht zu. Es spricht für ein Medium, wenn verschiedene Ansichten dargestellt werden, ohne dass jemand ein abschliessendes Urteil fällt. Von diesem Diskurs leben ja übrigens auch Wissenschaft und Fortschritt. Wer das nicht mag, sollte vielleicht eher in die Kirche gehen.
Corona fordert uns alle heraus und fordert eigenständiges Denken, Solidarität, Eigenverantwortung und daraus resultierende individuelle Entscheidungen.
Dabei haben Grundhaltungen sowie ein "Sowohl-als-Auch" ihre Bedeutung und Berechtigung, wie z.B.:
Die Sichtweise der Salutogenese zur Erhaltung / Entstehung von Gesundheit, durch Vorbeugen / Prävention das Schwache (Immunsystem) stärken,
sowie Krankheiten (Virus) auch als Teil des Lebens und der Entwicklung (Evolution) verstehen,
und nicht nur
die Sichtweise der Pathogenese zur Behandlung / Bekämpfung von Krankheiten (Virus).
Sehr wertvolle Gedanken in diesem Sinne vermittelt das Video-Referat von
Chefarzt Philipp Busche Klinik Arlesheim http://www.youtube.com/watc….