Brutaler Mordfall aus Nidwalden in «Aktenzeichen XY»
Vor zehn Jahren wurde die 36-jährige Emiliya Emilova in Nidwalden grausam ermordet. Der Täter wurde nie gefunden. Nun rollt «Aktenzeichen XY» den Fall neu auf.
Veröffentlicht am 25. März 2025 - 17:41 Uhr
Die Leiche des Opfers wurde im Vierwaldstättersee in der Nähe der Kehrsitenstrasse gefunden.
Es ist der einzige Mord, der im Kanton Nidwalden nicht aufgeklärt wurde – ein sogenannter Cold Case. Das Opfer war Emiliya Emilova. Die 36-Jährige arbeitete als Prostituierte auf dem Strassenstrich Ibach in Luzern. Sie wurde von einem mutmasslich männlichen Täter erdrosselt, ihre Leiche wurde von der Kehrsitenstrasse in den Vierwaldstättersee geworfen.
Täter verfügte wohl über Ortskenntnisse
Die grausame Tat geschah vor etwas mehr als zehn Jahren, in der Nacht vom 20. auf den 21. September 2014. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter über Ortskenntnisse verfügte. Sie ermittelte damals intensiv, insbesondere im Milieu der Freier, Zuhälter und Prostituierten. «Es fanden damals rund 150 Befragungen statt, ohne dass ein entscheidender Hinweis daraus hervorging», so der verfahrensleitende Staatsanwalt Alexandre Vonwil.
Nun rollen die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft Nidwalden den Fall neu auf und bildeten eine Sonderkommission. Sie setzen auf eine gezielte Öffentlichkeitsfahndung mithilfe der TV-Sendung «Aktenzeichen XY … ungelöst». Der Beitrag wird am Mittwoch, 26. März 2025, um 20.15 Uhr ausgestrahlt. Für entscheidende Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führen, ist eine Belohnung von 10’000 Franken ausgesetzt.
Ermittlungsbehörden lassen nichts unversucht
«In der jüngeren Vergangenheit gab es in Nidwalden keinen vergleichbaren Fall. Wir wollen nichts unversucht lassen, die Täterschaft doch noch zu überführen und so den Angehörigen des Opfers Gerechtigkeit zu verschaffen», erklärt Staatsanwalt Vonwil. Die Sonderkommission habe sich erneut durch rund 5000 Seiten Verfahrensakten gearbeitet. Die beiden Söhne des Opfers sind heute 22 und 25 Jahre alt.
Zu Hilfe kommen könnte gemäss Vonwil den Ermittlungsbehörden auch der Zeitfaktor. Es sei möglich, dass sich das soziale Milieu und das Lebensumfeld von Zeugen und Auskunftspersonen inzwischen verändert hätten. Frühere Beziehungen oder finanzielle Abhängigkeiten, die sie damals womöglich an einer Aussage hinderten, könnten inzwischen weggefallen sein.
Die Nidwaldner Ermittler interessieren sich insbesondere für folgende Fragen:
- Wer hatte vor dem oder am Tatabend Kontakt zur ermordeten Frau? Wer kann Angaben zu Kunden oder Begleitpersonen der Frau in der Tatnacht machen?
- Gibt es Personen, die sich nach der Tat auffällig oder nervös verhielten, den Wohnort wechselten oder über die Tat sprachen?
- Erhielt jemand in der Vergangenheit oder kürzlich Informationen zu dieser Tat, die für die Ermittlungen relevant sein könnten?
Sachdienliche Hinweise können an die Kantonspolizei Nidwalden, Telefon +41 41 618 44 66, gerichtet werden.
«Aktenzeichen XY … ungelöst», Mittwoch, 26. März 2025, 20.15 Uhr, SRF 1 und ZDF.
- Kantonspolizei Nidwalden, Medienmitteilung: Ermittler gehen mit Mordfall in Stansstad ins «Aktenzeichen XY»
- SRF: Die Tote vom Luzerner Strassenstrich