Für viele war sie ein mühsames To-do, das gern vergessen ging: die klassische Autobahnvignette. Spätestens zum 1. Februar muss sie jeweils für das laufende Jahr auf der Windschutzscheibe kleben, sonst droht eine Busse von 200 Franken. Seit August 2023 können Autofahrerinnen und ‑fahrer eine Abkürzung nehmen und eine E-Vignette online kaufen – mühsames Abkratzen ade!

Innerhalb der ersten Woche nach der Einführung der E-Vignette hatten über 23’000 Personen vom Angebot profitiert, wie Radio SRF berichtete. Ganz ohne Hindernisse kommt die Abkürzung aber nicht aus: Wie bei vielen Onlineangeboten mischen sich unter seriöse Anbieter solche, die schnelles Geld machen wollen. Beim Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) kostet eine E-Vignette 40 Franken, auf anderen Websites schnell 50 Franken oder mehr.

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Nicht verboten, aber irreführend

Das Vorgehen ist einfach: Da nehmen die Anbieter Kundendaten lediglich auf und leiten sie an die zuständige Behörde weiter. Für diesen Service verlangen sie eine happige Gebühr. «Verboten ist das nicht, dafür aber irreführend und eine unnötige Geschäftemacherei», sagt Beobachter-Experte Martin Müller. Denn manche Websites ähneln der offiziellen stark. «Wer nicht genau hinschaut oder online wenig geübt ist, zahlt zu viel.»

Auch Kunden aus dem Ausland tappen leicht in die Falle. «Sie können weniger gut beurteilen, ob es sich um die offizielle Site handelt oder um eine, die einfach Kommission generieren will», sagte André Bähler von der Stiftung für Konsumentenschutz gegenüber Radio SRF kurz nach der Lancierung der E-Vignette. Es handle sich um eine Dienstleistung ohne Mehrwert.

Achtung vor betrügerischen Websites

Aufpassen müssen Autofahrende jedoch bei gefälschten Internetseiten, die nur darauf abzielen, Geld ohne Gegenleistung abzuziehen. Fast schon mantraartig weist die Polizei darauf hin, dass man sich vor solchen Websites hüten soll (siehe auch die Warnliste des Beobachters).

So würden Cyberkriminelle im Januar vor dem obligaten Wechsel zur neuen Vignette nochmals bezahlte Anzeigen auf Suchmaschinen wie Google aufschalten. Wer nach dem Begriff «Autobahnvignette» sucht, stösst zuoberst möglicherweise auf ein Ergebnis, das auf eine gefälschte Website führt. Gibt man die Kreditkartendaten an, werden sie für allfällige Zahlungen missbraucht.

Ein Kontrollblick lohnt sich also. Kaufen Sie Ihre Vignette nur auf der offiziellen Site – für 40 Franken.

Mehr Infos zur E-Vignette

Eine E-Vignette ist nicht mehr ans Fahrzeug gebunden, sondern an das Kontrollschild. Sie muss beim Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit registriert werden, danach kann man mit der Kreditkarte oder Twint bezahlen. Welche Vor- und Nachteile hat die E-Vignette? Wird die herkömmliche Vignette bald abgeschafft? Alle Infos finden Sie in diesem Beobachter-Artikel.

Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals am 8. August 2023 veröffentlicht und nun aktualisiert. (30.1.2025)