Kurz nachdem der letzte Schnee geschmolzen ist, schickt der Frühling seine ersten Boten in Form von Schneeglöckchen, Krokussen und blühenden Haselsträuchern – und für einen Teil der rund 1,2 Millionen Schweizer Pollenallergiker in Form eines deftigen «Heupfnüsels». Dabei kann sich kaum jemand sicher sein, nicht auch irgendwann vom Heuschnupfen – in der Fachsprache auch saisonale Rhinitis oder Pollinosis genannt – betroffen zu sein. Denn die Allergie tritt oftmals unvermittelt und in jedem Alter auf.

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Die meisten Betroffenen sind zwanzig bis dreissig Jahre alt, wenn sie zum ersten Mal eine allergische Reaktion auf Pollen zeigen, doch auch der umgekehrte Fall ist sehr häufig: Laut dem Allergiezentrum Schweiz sind häufig Kinder im Schulalter betroffen. Bei einigen verringern sich die Beschwerden mit zunehmendem Alter, andere bleiben längerfristig allergisch. Die Häufigkeit dieser an sich harmlosen, aber lästigen Krankheit nimmt ständig zu.

Eine dauerhafte Ursachenbekämpfung ist nur mit einer Desensibilierung möglich, einer mehrmonatigen, oft mehrjährigen Immuntherapie, bei welcher der Körper langsam an das Allergen gewöhnt wird.

10 Tricks bei Heuschnupfen

Pollenallergiker können aber einiges tun, damit sie die Beschwerden in Schach halten können.

Diese 10 Tricks helfen:
 

  • Richtig duschen: Die meisten Menschen duschen mit Vorliebe morgens nach dem Aufstehen. Heuschnupfen-Betroffene sollten die Körperhygiene aber besser auf den Abend verschieben. Denn so vermeiden sie, dass die Pollen, die sich tagsüber auf der Haut und in den Haaren angesammelt haben, aufs Kopfkissen gelangen und so wieder eingeatmet werden.
     
  • Entkleiden im Badezimmer: Weil sich tagsüber viele Pollen in den Kleidern festsetzen, sollten Heuschnupfenpatienten die Kleider nicht im Schlafzimmer ausziehen und getragene Kleidungsstücke nicht im Schlafzimmer lagern.
     
  • Staubsaugen: Überlassen Sie diese Aufgabe nach Möglichkeit anderen. Denn durch das Saugen werden die Pollen aufgewirbelt.
     
  • Wäsche trocknen: Viele Leute mögen den Duft, den die Wäsche nach dem Trocknen an der frischen Luft hat. Allergiker sollten darauf verzichten. Denn so sammelt sie die Pollen richtiggehend ein.
     
  • Sport: Für Heuschnupfen-Patienten kann eine Jogging-Runde im Frühling zur Tortur werden, sind sie doch beim Vorbeirennen an üppig blühenden Wiesen und Wäldern intensiv den Pollen ausgesetzt.  Zudem reagiert der Körper unter grosser Belastung stärker allergisch als sonst. Trotzdem sollten Allergiker nicht auf Sport verzichten. Ideal ist, nach einem Regenschauer nach draussen zu gehen. Dann ist die Pollenbelastung geringer als bei sonnigem, windigen Wetter. Falls möglich, sollten Sportler ihre Aktivitäten während der Pollenhauptsaison in die Berge oder ans Meer verlagern. Linderung verschafft es zudem, die Haare nach dem Sport zu waschen und die Nase mit einer Salzwasserlösung zu spülen. Weiter hält eine Sonnenbrille mit Seitenschutz die Pollen von der strapazierten Augenschleimhaut fern. Linsenträger sollten zum Sport Tageslinsen verwenden, weil sich Pollen in den groben Poren der Linse ansammeln können.
     
  • Medikamente rechtzeitig einnehmen: Nehmen Sie gegen Heuschnupfen-Beschwerden Antihistaminika und planen Sie einen längeren Aufenthalt im Freien, etwa, um Sport zu treiben, sollten Sie das Medikament rund eine Stunde vor der sportlichen Aktivität einnehmen.
  • Autofahren: Wenn Sie in ländlichen Gegenden unterwegs sind, sollten Sie die Autofenster schliessen. Ratsam ist zudem, im Auto einen Pollenfilter zu installieren (Achtung: stets gut warten, damit er seine Wirksamkeit nicht verliert).
     
  • Pollenfreie Nachtruhe: Schliessen Sie die Fenster zum Schlafen, denn in den frühen Morgenstunden besteht eine besonders hohe Pollenkonzentration in der Luft.
     
  • Wohnung lüften: Lüften Sie Ihre Wohnung nur kurz und möglichst dann, wenn es draussen windstill ist. Sind vor den Fenstern Pollengitter montiert, darf man ruhig auch etwas länger lüften.
     
  • Ferienplanung: In den Bergen und am Meer ist die Luft besonders arm an Pollen. Berücksichtigen Sie das bei Ihrer Ferienplanung. 

Wie lüfte ich im Sommer?

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Quelle: Beobachter Bewegtbild
Aktuelle Pollenprognosen – online oder via App

Die aktuelle Pollenprognose sowie Messwerte aus Orten in der gesamten Schweiz und viele weitere nützliche Informationen finden Sie bei MeteoSchweiz: www.pollenundallergie.ch.

Zum selben Thema bieten MeteoSchweiz und aha! Allergiezentrum Schweiz zudem die Smartphone-App «Pollen-News» an – erhältlich für iPhone und Android.

Medikamente, die Heuschnupfen-Beschwerden lindern
  • Cromoglicinsäure: Dieses Medikament ist ein sogenannter Mastzellenstabilisator. Es hemmt die Freisetzung von sogenannten Entzündungsmediaktoren, die für Rötungen und Juckreiz verantwortlich sind. Cromoglicinsäure-Medikamente gibt es als Nasenspray, Augentropfen oder Tabletten. Sie wirken jedoch nur vorbeugend, müssen also schon vor der Heuschnupfensaison regelmässig angewendet werden.
  • Antihistaminika: Sie blockieren das Ausschütten von Histamin und stoppen dadurch die allergische Reaktion. Antihistaminika gibt es in Tablettenform, als Spray oder Tropfen.
  • Kortison: Bringen die ersten beiden Therapiestufen keine Besserung, ist das rezeptpflichtige Kortison unerlässlich. Es unterdrückt die Abwehr- und Entzündungsreaktionen im Körper. Kortison steht als Augentropfen, Nasenspray, Tabletten und zum Inhalieren zur Verfügung. Kortisonspritzen kommen heute nur noch in Notfallsituationen zur Anwendung.

Neben diesen speziellen Medikamenten gibt es auch abschwellende Mittel, die eine verstopfte Nase befreien. Solche Nasentropfen oder -sprays sollte man aber nur kurzfristig verwenden. Sonst kommt es leicht zur Gewöhnung: In der Folge können Schäden an der Nasenschleimhaut auftreten.

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