Das Schweizerische Konsumentenforum (KF) hat diese Woche eine neue Ombudsstelle im Bereich Augenlasern lanciert. Sie soll die erste Anlaufstelle werden, falls Probleme oder Komplikationen im Zusammenhang mit einer Behandlung bestehen.

Betroffene können sich kostenlos bei der Ombudsstelle melden. Diese versucht anschliessend, eine für beide Parteien zufriedenstellende Lösung zu finden. 

Unzufriedene Kunden

Die Ombudsstelle ist auf Initiative von Betterview entstanden, einem Start-up, das Sehkorrekturen durch Augenlasern anbietet. Das Unternehmen stand in letzter Zeit mehrfach in der Kritik. Gemäss einem Bericht von SRF gibt es zahlreiche Kunden, die nach einer Behandlung durch das Start-up Probleme bekunden.

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Das Konsumentenforum sieht in der Ombudsstelle aber keine PR-Aktion, um das Bild der Firma aufzupolieren. «Eine externe Ombudsstelle einzurichten, ist für jede Branche ein guter Schritt in Richtung Transparenz und Kundenzufriedenheit», schreibt Babette Sigg, Präsidentin des Konsumentenforums, auf Anfrage des Beobachters.

Dafür lasse sich Betterview die Ombudsstelle auch etwas kosten. Durch diese finanzielle Beteiligung würde das Konsumentenforum seinen Aufwand finanzieren. Einen Interessenkonflikt gebe es deshalb aber nicht. «Unsere Unabhängigkeit ist eine sehr hohe», schreibt Sigg. Ausserdem sollen sich in Zukunft auch andere Anbieter von Augenlaserbehandlungen an der Ombudsstelle beteiligen.

«Ein Ablenkungsmanöver»

«Alles in allem ist eine Ombudsstelle ein Ablenkungsmanöver», schreibt Augenarzt Dr. Daniel Bruun auf Anfrage des Beobachters. Bruun ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet. Um eine fundierte Meinung abzugeben, müsse man den Patienten untersuchen und anhören, dies geschieht bei einer Ombudsstelle aber nicht.

Bruun rät Patienten, die mit einer Behandlung unzufrieden sind, stattdessen eine Zweitmeinung einzuholen.

Der Beobachter hat sich bereits früher mit Augenlaseroperationen befasst. Wieso diese oft keine Vorteile gegenüber einem konventionellen Eingriff bieten und was Augenarzt Dr. Bruun zu den hohen Behandlungskosten in seiner Branche meint, lesen und hören Sie hier: