Die Freude war kurz, die Enttäuschung gross. Marcel Hophan wurde mitgeteilt, beim Onlinewettbewerb von BonusCard ein Handy im Wert von über 1000 Franken gewonnen zu haben. Ein paar Stunden später schrieb die Kreditkarten-Firma jedoch: «Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Sie das Handy noch nicht gewonnen haben.» Es habe einen technischen Fehler gegeben.

So wie Hophan erging es über 2700 Teilnehmern, in vielen Medien wurde darüber berichtet. Einen Anspruch auf den Gewinn hat niemand, die Firma kann sich auf einen Irrtum berufen. Bei Hophan kam zur Enttäuschung noch Sorge um die Sicherheit seiner Daten hinzu. «Technischer Fehler, da dachte ich sofort an einen Cyberangriff Angriffe durch Hacker «Jede Branche ist gefährdet»

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Mitarbeiter vertippte sich

Auf Nachfrage des Beobachters stellt sich nun aber heraus: Nicht technisches, sondern menschliches Versagen löste die falsche Gewinnmeldung aus. Ein Mitarbeiter gibt jeden Tag manuell die Anzahl der auszulosenden Gewinner in ein Programm ein. Anstatt «4» tippte dieser an jenem Morgen aber die Zahl «04» ein. Für das Programm bedeutet eine Null an der ersten Stelle, alle Teilnehmer sind Gewinner.

Der Fehler sei nach zwei Stunden bemerkt worden, sofort habe man den Wettbewerb Miamfacile Wettbewerb als Abofalle unterbrochen, heisst es bei BonusCard. «Dieses Missgeschick tut uns sehr leid und wir verstehen die Enttäuschung bei den vermeintlichen Gewinnern.» Die Betroffenen erhielten eine Entschädigung von zehn Franken in Form von 1000 Bonuspunkten. «Das ist viel Geld für unsere Firma», sagt BonusCard. Allen Enttäuschten das Handy zu schenken, sei nicht möglich gewesen.

Für Marcel Hophan sind die Bonuspunkte ein schwacher Trost. Als das Gewinnspiel am Abend wiederholt wurde, gehörte er nicht zu den Glücklichen. «Ich habe mich wirklich schon sehr über das neue Handy unter dem Weihnachtsbaum gefreut. Meine Vorfreude ist gerade etwas gestört.»

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Dominique Strebel, Chefredaktor
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