«Wie tief kann die Migros sinken?», fragt der Detailhändler provokant auf dem Titelblatt des neuen «Migros-Magazins». Auf der nächsten Seite die Auflösung: «So tief wie die Discounter.» Der grösste Detailhändler der Schweiz steht seit Jahren unter Konkurrenzdruck – und will nun mit einer Preisoffensive Boden wettmachen.

In diesem und im nächsten Jahr sollen die Preise von 1000 Produkten gesenkt werden. Damit es «keinen Grund mehr» gebe, zum Discounter zu gehen, sagt Supermarkt-Chef Peter Diethelm. 

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Angefangen wird bei Früchten und Gemüse, später sollen Fleisch, Fisch und Convenience-Artikel folgen. Günstiger werden Produkte aller Linien, von M-Budget bis Bio. Betroffene Produkte werden mit einem gelben Sticker mit der Aufschrift «Tiefpreis» gekennzeichnet. Für die Preissenkungen will die Migros 500 Millionen Franken investieren. 

Mehr Eigenprodukte, neue Filialen

Billig boomt – auch in der Schweiz. Discounter breiten sich aus, eröffnen Filialen an prominenten Lagen. Mit der Corona-Pandemie, der Inflation sowie steigenden Krankenkassenprämien und Energiepreisen legten die Billigläden in den letzten Jahren ordentlich zu. Aldi Suisse, Lidl Schweiz und Denner waren die klaren Gewinner dieser Entwicklung. Um mitzuhalten, senken Migros und Coop schon seit längerem die Preise. Nun steigt Migros noch aggressiver in den Preiskrieg ein. 

Zudem will die Migros die Eigenmarken stärken. Obwohl sie zuletzt verkündete, sie suche einen Käufer für die eigene Produktionsfirma Mibelle. Ausserdem will die Migros 140 neue Filialen eröffnen. Der Fokus liege auf kleinen Filialen in Gebieten mit starkem Bevölkerungswachstum – und ohne Discounter in der Nähe.