Die Regale in den Supermärkten sind voll mit Chips-Alternativen. Linsenchips, Erbsenchips, Gemüsechips. Besonders letztere sehen mit ihren bunten Farben attraktiv aus – und suggerieren schon allein wegen des Begriffs «Gemüse», gesünder zu sein als die herkömmlichen Fettbomben-Kartoffelchips. Das ist allerdings ein Trugschluss. 

Gemüsechips, oft mit Randen, Süsskartoffeln, Pastinaken oder Rüebli, können stark mit Acrylamid belastet sein. Das zeigt die Meal-Studie des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung. Acrylamid entsteht als Nebenprodukt beim Erhitzen von stärkehaltigen Lebensmitteln, also beim Backen, Rösten, Grillen, Frittieren und Braten. Es steht im Verdacht, Krebs auszulösen. 

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Sieben Mal mehr schädliche Stoffe als Kartoffelchips 

In der Meal-Studie wurden 230 Lebensmittel untersucht. Gemüsechips wiesen die höchsten Gehalte auf – sieben Mal so viel wie Kartoffelchips. Gefolgt wurden sie von Kartoffelpuffern und Bratkartoffeln. Kartoffelchips enthielten deutlich weniger Acrylamid. 

Für Konsumentinnen und Konsumenten gelte nach wie vor die Regel «Vergolden statt Verkohlen», schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Denn der Acrylamidgehalt steige mit zunehmendem Bräunungsgrad an. 

Auch beim Fett nicht zu unterschätzen

Nicht zuletzt enthalten Gemüsechips häufig viel Fett. Teils so viel wie oder mehr als herkömmliche Kartoffelchips. So haben die «veg crisps» der Marke Tyrrells 34,5 Gramm Fett auf 100 Gramm Chips, die normalen Kartoffelchips derselben Marke «nur» 27 Gramm.  

Kalorientechnisch liegen Gemüsechips häufig mit Kartoffelchips gleichauf oder sogar darüber. So enthalten die erwähnten Gemüsechips von Tyrrells 522 Kalorien, die Kartoffelchips 476 Kalorien. Zum Vergleich: Die beliebten Zweifel-Kartoffelchips enthalten 552 Kalorien pro 100 Gramm – und 36 Gramm Fett. 

Quellen:

Meal-Studie des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung