Was wir alle schon längst wissen, Sport ist gesund und verlängert das Leben. Das Vergnügen hat allerdings eine Kehrseite: Sportverletzungen Unfallversicherung Knie kaputt: Unfall oder nicht? . Besonders gefährlich sind laut Suva die Ballsportarten. Die Hälfte aller Sportverletzungen gehen auf ihr Konto. Gelenkfeind Nummer eins ist dabei das Fussballspielen, gefolgt von Volleyball und Tennis.

Hobbyfussballer Georg kam bei seinem «Umknick»-Unfall noch glimpflich davon, dank seinem Betreuer. Der kühlte Georgs Sprunggelenk sofort mit Eiswasser und legte einen Druckverband an. Dadurch hielt sich der Schmerz in Grenzen, das Gelenk schwoll nur leicht an. Zu Hause legte Georg das verletzte Bein einige Stunden lang hoch. Kurz darauf humpelte er bereits wieder am Spielfeldrand herum; Schmerzen hatte er kaum mehr.

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Häufigste Sportverletzung ist der Kreuzbandriss

Die Inline-Skaterin Sandra hatte weniger Glück. Ohne Helm und Knieschoner fuhr sie einen Hügel hinunter, konnte nicht mehr bremsen und fiel hin. Kreuzbandriss, hiess die Diagnose – eine der «prominentesten» Gelenkverletzungen bei Sportunfällen.

Zunächst punktierte der Sportmediziner Sandras Knie, um das angesammelte Blut abzusaugen. Anschliessend begutachtete er das Knie mittels einer Gelenkspiegelung von innen. Bei dieser sogenannten Arthroskopie wird unter örtlicher Betäubung eine Kanüle in den Gelenkspalt eingeführt. Über eine Glasfaseroptik kann der Arzt dann die «Inneneinrichtung» des Knies untersuchen. Bei Sandra war die Sache klar: Das vordere Kreuzband war gerissen. Sandra entschied sich für die vom Arzt vorgeschlagene Operation.

Bei Sportverletzungen nicht sofort zum Skalpell greifen

An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Während die einen Ärzte bei Bänderrissen des Knies gleich zum Skalpell greifen möchten, sehen andere das Heil des Knies in der rein konservativen Therapie. Das heisst: Stützverbände, langsames Muskel- und Beweglichkeitstraining, keine länger anhaltende Ruhigstellung.

Wie auch immer die Behandlung aussieht – besser ist allemal die Vorbeugung. Zwar halten die mit Bändern und Knorpeln verstärkten Gelenke viel aus. Aber bei einer plötzlichen Richtungsänderung der Bewegung, bei abruptem Abstoppen in einem Schritt oder bei einer Landung mit gestrecktem Knie werden Kräfte frei, denen das Gelenk unter Umständen nicht gewachsen ist – vom Einfluss eines «direkten Personenkontakts» bei Mannschaftssportarten einmal ganz abgesehen.

Drei Regeln, um Sportunfälle zu vermeiden

Drei Massnahmen sollten alle ergreifen, die in der Freizeit Bällen, der persönlichen Bestzeit oder einfach dem Vergnügen nachjagen, um Sportverletzungen zu vermeiden: Aufwärmen, Trainieren und die Ausrüstung im Schuss halten (weitere Infos dazu siehe Infobox unten «So verhindern Sie Verletzungen beim Sport»).

Während sich die meisten Leute recht sorgfältig an die ersten beiden Punkte halten, hapert es bei vielen noch an der Ausrüstung. Sandra hat nach ihrer Verletzung dazugelernt. Heute steigt sie nur noch in voller Montur auf die Skates: mit Helm, Knie- und Ellbogenschoner sowie Handgelenkschutz. Und Georg wird den Fussballrasen zukünftig nur noch mit speziellen Noppenschuhen betreten, nicht mehr mit seinen profilarmen Freizeitschuhen.

Auch vermeintlich harmlose Ausdauersportarten wie Laufen Joggen Lauftipps für Anfänger und Radfahren bergen ein nicht unerhebliches Risiko. Beispielsweise tragen viele Hobbysportler alte, ausgelatschte oder für die entsprechende Sportart ungeeignete Turnschuhe. Es ist nicht sehr sinnvoll, bei den Sportschuhen zu sparen und dies später mit einem Unfall teuer zu bezahlen.

So verhindern Sie Verletzungen beim Sport
  • Kräftige Gelenke: Mit alltäglichen Massnahmen können auch Sportmuffel etwas für ihre Gelenke tun: Sitzen Sie so, dass die Knie tiefer sind als das Becken, halten Sie den Rücken gerade. Stehen Sie ab und zu auf, etwa zum Lesen. Benutzen Sie prinzipiell Treppen statt Lifte und stellen Sie sich ab und zu auf die Zehenspitzen, beispielsweise während des Zähneputzens.
  • Die richtige Instruktion: Lassen Sie sich jeweils von Instruktoren in neue Sportarten einführen. Unter kompetenter Anleitung lässt sich die Technik nicht nur rascher erlernen, es werden auch von Anfang an Haltungsfehler verhindert. Denn ungenügendes Beherrschen der Bewegungsabläufe und eine mangelhafte oder falsche Technik sind oft Ursachen für Verletzungen.
  • Die richtige Ausrüstung: Wählen Sie für jede Sportart die geeignete Ausrüstung, die auch wirksam schützt. Achten Sie darauf, dass das Sportequipment beispielsweise den Aufprall dämpft, die Gelenke stützt oder vor Schlägen schützt. Besonders wichtig sind geeignete Schuhe. Lassen Sie sich von Fachleuten beraten.
  • Aufwärmen, Dehnen, Auslaufen: Kalte Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke sind besonders verletzungsanfällig. Wärmen Sie sich mindestens drei Minuten lang auf. Durch anschliessendes Dehnen machen Sie die Muskeln elastisch und beugen Zerrungen vor. Vergessen Sie nach dem Training das Auslaufen und Dehnen nicht und gönnen Sie sich genug Zeit zum Regenerieren.
  • Die richtige Selbsteinschätzung: Passen Sie die Belastung Ihrem Trainingszustand, Ihrem Alter und den äusseren Bedingungen an. Kein falscher Ehrgeiz – Reserven geben Sicherheit. Bauen Sie Ihr Training stufenweise auf und kontrollieren Sie Ihren Puls. Schenken Sie Faktoren wie Wärme und Kälte, Trinken und Essen und Ruhezeit genügend Beachtung.

 

Quelle: Suva

Gelenkverletzung: Was ist zu tun?
  • Prellung (Kontusion): Meist verursacht durch stumpfe Gewalteinwirkung auf Weichteile oder die gelenkbildenden Knochen-, Knorpel- oder Bandstrukturen. Beispiel: Muskelprellung am Oberschenkel oder an der Wade.
  • Verstauchung (Distorsion): Verursacht durch ein gewaltsames Überschreiten des normalen Bewegungsausmasses eines Gelenks. Beispiel: Umknicken des Sprunggelenks.
  • Verrenkung (Luxation): Die zwei Knochenenden in einem Gelenk werden aus ihrer funktionsgerechten Stellung verschoben. Beispiel: Ausrenken der Schulter.


Merken Sie sich «PECH» für einen Unfall.

  • P = Pause: Ruhigstellen des verletzten Gelenks.
  • E = Eis: Kühlung der Verletzung (Achtung! Längeres direktes Auflegen von Eis auf die Haut oder Daueranwendung von Kältesprays kann zu örtlichen Erfrierungen führen!).
  • C = Compression: Anlegen einer elastischen Binde.
  • H = Hochlagerung: Zur Vermeidung einer starken Schwellung.


Nach dem Rückgang der akuten Beschwerden ist eine «Umkehr» der Massnahmen angebracht: allmähliche Wiederbelastung plus Wärmeanwendungen. Wenden Sie sich im Zweifelsfall stets an einen Arzt!

Wissen, was dem Körper guttut.
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Chantal Hebeisen, Redaktorin
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