Hunderte Opfer von Romance Scam – so schützen Sie sich
Jedes Jahr werden in der Schweiz 700 Anzeigen wegen Liebesbetrug eingereicht. Die Dunkelziffer soll 20-mal höher sein. Tipps, wie Sie Love Scamming erkennen.
Veröffentlicht am 3. März 2025 - 17:55 Uhr
Immer mehr Menschen machen mit Romance Scamming schlechte Erfahrungen.
Marianne Steger glaubte, im Internet die grosse Liebe gefunden zu haben. Ein US-General, der im Syrienkrieg gekämpft hatte. Doch die Rentnerin war Opfer eines Betrügers geworden. Sie verlor ihr Haus und ihr gesamtes Erspartes an den angeblichen General.
Steger ist inzwischen verstorben, weshalb der Beobachter ihren Namen ändert. Solche Love Scams oder Romance Scams, wie der Liebesbetrug genannt wird, nehmen in der Schweiz zu.
Love Scamming: Hohe Dunkelziffer
Jährlich werden schweizweit rund 700 Anzeigen im Zusammenhang mit Love Scamming eingereicht. Die Dunkelziffer ist aber gemäss der interkantonalen Fachstelle Schweizerische Kriminalprävention (SKP) rund 20-mal höher. Tiefe emotionale Wunden und ein grosses Schamgefühl seien der Grund, dass viele Romance-Scam-Delikte bei der Polizei nicht angezeigt werden.
Opfer sind gemäss Erkenntnissen der SKP meist alleinstehende Frauen im mittleren Alter. Sie werden mittels einer Online-Kontaktanfrage von den Betrügern per Zufall kontaktiert. Dann wird über Wochen oder sogar Monate ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Die Betrüger schaffen eine emotionale Abhängigkeit und nutzen die Hilfsbereitschaft der Zufallsopfer aus.
Niemals Geld schicken
Die SKP hat Anfang März eine Präventionskampagne gestartet, um aufzuklären und das Thema aus der Tabuzone zu holen. Die wichtigste Botschaft sei, dass man einer Internetbekanntschaft niemals Geld schicken sollte.
So vermeiden Sie, Opfer von Love Scamming zu werden
- Auf sozialen Plattformen keine Freundschaftsanfragen von Fremden annehmen.
- Hinterfragen Sie die Motivation von attraktiven Fremden ohne Bezug zu Ihrem Leben, mit Ihnen in Kontakt treten zu wollen.
- Bleiben Sie skeptisch bei schnellen Liebesbekundungen vor einem Treffen.
- Beenden Sie den Kontakt sofort, wenn Geld oder Güter verlangt werden.
- Geben Sie nie Ihr Konto für fremde Transaktionen her.
- Versenden Sie keine intimen Bilder.
- Denken Sie daran, dass im Internet alles gefälscht sein kann, einschliesslich Profile und Dokumente.
Vier Maschen – und wie Sie sich schützen
In diesem Beobachter-Artikel erfahren Sie, mit welchen Psychotricks die Betrüger arbeiten.
- Kampagnenwebsite: Romance Scam
- Website: Schweizerische Kriminalprävention