Zecken sind gefährlicher als gedacht
Laut einer neuen Studie der Universität Zürich macht fast jede Zecke krank. Das müssen Sie dazu wissen.
Veröffentlicht am 16. November 2023 - 07:19 Uhr
Forschende haben in fast jeder Zecke krank machende Viren oder Bakterien gefunden. Das zeigt eine neu veröffentlichte Studie der Universität Zürich. Dazu wurden RNA und DNA von über 10’000 Zecken extrahiert und nach Viren untersucht. Mit PCR-Tests wurden die Zecken auf Bakterien getestet.
In 77,2 Prozent der untersuchten Zecken wurde mindestens ein nicht viraler Krankheitserreger gefunden. In Stadtgebieten waren es sogar 83,9 Prozent. In vielen Zecken fanden die Forschenden mehrere Krankheitserreger. Am häufigsten wurden Bakterien der Gruppe Rickettsien gefunden. Sie können Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen verursachen.
Das bekannte und gefürchtete Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus) wurde in 4,2 Prozent der Zecken nachgewiesen. Fast doppelt so häufig, bei 7,6 Prozent, fand man das Alongshan-Virus (ALSV). Wie gefährlich ALSV ist, ist noch nicht klar. Nach einer chinesischen Studie gleichen die Symptome denen der Hirnhautentzündung.
Das FSME-Virus kann eine Gehirn- oder Hirnhautentzündung auslösen. Ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich treten grippeähnliche Symptome auf, etwa Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen. Bei 70 Prozent der Betroffenen verläuft eine FSME-Infektion jedoch ohne Symptome und daher unbemerkt. Mit einer Dreifachimpfung kann man sich gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis schützen. Sie wird ab sechs Jahren empfohlen.
So schützen Sie sich
Den besten Schutz gegen Zecken bieten lange Hosen und lange Ärmel. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte man duschen und die Haut gut trocken reiben, danach den ganzen Körper auf Zecken absuchen. Besonders auf warmen, feuchten und Partien mit dünner Haut wie Achselhöhlen, Schultern, Nacken, Haaransatz, Bauchnabel, Kniekehlen und Armbeugen sollte man gründlich kontrollieren.
Bei einem Stich sollte man die Zecke langsam und ohne vorherige Behandlung der Einstichstelle senkrecht herausziehen. Nach dem Entfernen der Zecke die Einstichstelle mit Wunddesinfektionsmittel einsprühen und die Einstichstelle beobachten.
Wo gibt es viele Zecken? Was tun bei einem Zeckenstich? Bei welchen Symptomen sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen? Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Zecken lesen Sie hier .
Zeckenkarte Schweiz
Die Zecken-Risikokarte des Bundesamtes für Gesundheit zeigt, in welchen Gebieten sich besonders viele infizierte Zecken befinden.
FAQ Zecken (PDF)
Fragen und Antworten des Bundesamtes für Gesundheit zu Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheitserreger
Zeckenliga
Informationen zu Zeckenkrankheiten, Prävention und Links zu Selbsthilfegruppen
2 Kommentare
Nützliche Karte! Wo sieht man, welche Farbe was bedeutet?
Rot steht für ein hohes Zeckenrisiko und blau für kein Zeckenrisiko.
Sie finden die Legende, wenn Sie links beim «Zeckenmodell» auf das Zahnrädchen klicken, und dann auf das Infosymbol, das unten dran erscheint.