Wie in jedem Jahr wird am letzten Sonntag im Oktober von Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt: In der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 27. Oktober 2024, drehen sich die Zeiger von drei auf zwei Uhr nach hinten und die Nacht ist eine Stunde länger als sonst.

Auch wenn es nur eine Stunde ist, die man in dieser Nacht an Schlaf gewinnt, so hat die Umstellung auf die Winterzeit doch einen spürbaren Einfluss auf den Tag-Nacht-Rhythmus – und damit auch auf Gesundheit und Wohlbefinden.

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Innerhalb der ersten Woche nach der Zeitumstellung treten bei vielen Menschen Symptome auf, die an einen Jetlag erinnern, wenn auch in abgeschwächter Form. Mögliche Symptome sind zum Beispiel:

Die Auswirkungen der Umstellung auf die Winterzeit bezeichnet man deswegen auch als Mini-Jetlag.

Die Bezeichnung Mini-Jetlag ist durchaus passend: Denn die Umstellung auf die Winterzeit entspricht einer Zeitzonenverschiebung um eine Stunde oder einem Flug ins Ausland (zum Beispiel nach England). Fast ein Viertel der Weltbevölkerung ist von der Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit betroffen.

Energie sparen durch Zeitumstellung?

Der eigentliche Grund für die Zeitumstellung war der Wunsch, das Tageslicht optimal ausnutzen zu können, um dadurch Energie einzusparen.

In ihrer heutigen Form wurden Sommerzeit und Winterzeit im Jahr 1980 eingeführt. Die Sommerzeit entspricht dabei der mitteleuropäischen Zeit, der eine Stunde hinzugefügt wird, während es sich bei der Winterzeit um die eigentliche mitteleuropäische Zeit handelt.

Wann wird die Zeitumstellung abgeschafft?

Tag-Nacht-Rhythmus gestört

Eine gross angelegte Studie mit rund 55’000 Patienten zeigte, dass die Zeitumstellung den im Körper eingestellten Tag-Nacht-Rhythmus spürbar und langfristig beeinflusst. Der Tag-Nacht-Rhythmus reguliert unter anderem

  • die Aufmerksamkeit,
  • die Qualität des Schlafs,
  • die Regulation vieler Hormone (zum Beispiel das Schlafhormon Melatonin oder das Stresshormon Kortisol) und
  • die Nierenfunktion.

Der Wechsel von Hell- und Dunkelphasen beeinflusst die innere Uhr – durch ihn passt sich der Körper an den 24-Stunden-Rhythmus der Umwelt an. Diese als Entrainment bezeichnete Anpassung des Körpers funktioniert ausserordentlich exakt. Der wichtigste Zeitgeber für diese innere Uhr ist das Tageslicht.

Besonders wichtig für den Tag-Nacht-Rhythmus sind dabei die frühen Morgenstunden der Morgendämmerung im Übergang von der Nacht zum Tag.

Die Zeitumstellung auf die Winterzeit wirkt sich hier spürbar aus, da die Änderung der Uhrzeit nicht mehr den tatsächlichen Zeiten der Dämmerung entspricht. Die Folge: Die innere Uhr ist weiterhin auf Sommerzeit eingestellt, während alle sozialen Aktivitäten durch die Zeitumstellung auf Winterzeit um eine Stunde verschoben sind.

Nach der Umstellung häufen sich die Unfälle

Forscher haben ausserdem herausgefunden, dass die Gefahr von Verkehrsunfällen in der Folgewoche nachmittags und am Abend leicht steigt. Die verlängerte Tagesdauer wirkt sich demnach ungewohnt auf den Biorhythmus aus, wodurch die Schläfrigkeit zunimmt und man weniger gut konzentriert ist.

Stärker betroffen von den Auswirkungen der Zeitumstellung sind zudem Menschen, die von ihrem Biorhythmus her eher früh zu Bett gehen und morgens wieder früh wach sind (Chronotyp «Lerche»). «Eulen» tun sich dagegen etwas leichter, da sie ohnehin eher Langschläfer sind.

Tipps: So stellen Sie gut auf Winterzeit um

Wer empfindlicher auf die Zeitumstellung reagiert, sollte sich auf die Zeitverschiebung vorbereiten beziehungsweise an dem Wochenende beginnen, die innere Uhr aktiv etwas zu verschieben:

  • Samstag vor der Zeitumstellung: Mahlzeiten eine halbe Stunde später einnehmen als sonst, abends eine halbe Stunde später ins Bett gehen.
  • Sonntag nach der Zeitumstellung: Essen und Schlaf um eine weitere halbe Stunde nachziehen.

Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals im März 2016 veröffentlicht und nun aktualisiert. (24.10.2024)

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