Versteckte Gebühren im Ausland vermeiden
Wer mit einem Schweizer Konto im Ausland einkauft, muss Kostenfallen befürchten. Der Beobachter hat nach günstigen Alternativen gesucht.
Veröffentlicht am 13. Februar 2023 - 10:14 Uhr
Kleider, Möbel, Lebensmittel. Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hat bereits Produkte aus dem Ausland bestellt oder kauft regelmässig in grenznahen Ländern ein. Die niedrigen Preise sind verlockend. Für die meisten Schweizer Konten fallen jedoch schmerzliche Gebühren an.
Extrakosten schiessen in die Höhe
Bei Einkäufen mit Schweizer Kreditkarten fällt bei den meisten Banken ein Fremdwährungszuschlag von bis zu 2,5 Prozent an. Zusätzlich verrechnen viele Kreditinstitute Wechselkurs-Aufschläge von bis zu 2 Prozent oder höher. Geben Sie 2000 Franken in Euro aus, erhält Ihre Bank also happige 90 Franken.
Debitkarten der Neobanken haben die niedrigsten Wechselkurse
Bezahlen Sie oft in Euro, können Sie mit Digitalbanken wie Neon oder Revolut viel Geld sparen. Sie geben zwar nur Debitkarten aus. Diese werden allerdings problemlos bei Online-Käufen und nahezu überall im Ausland akzeptiert. Das Konto Neon free kostet nichts. Es erhebt keinen Fremdwährungszuschlag und gibt ohne eigenen Aufschlag den Mastercard-Wechselkurs weiter. Bei Zahlungen im Ausland fallen keine weiteren Gebühren an.
Das Standardkonto von Revolut schneidet im Test etwas schlechter ab. Zwar gibt es hier auch keine Kontoführungskosten . Für Zahlungen im Euroraum fallen jedoch minimale Fremdwährungsgebühren an. Speisen Sie Ihr Revolut-Konto nach Möglichkeit via kostenlose Bankverbindung, weil ansonsten Aufladegebühren von 1,15 bis 1,5 Prozent anfallen.
Die Cumulus-Kreditkarte der Migros ist besonders günstig
Bei Kreditkarten schneidet die Migros-Cumulus-Karte für Zahlungen im Euroraum besonders gut ab. Die Jahresgebühr für die Karte und der Fremdwährungszuschlag entfallen. Zwar müssen Sie mit einem Wechselkurs-Aufschlag von rund 2 Prozent rechnen. Dennoch halbieren sich die Kosten gegenüber vielen anderen Schweizer Kreditkarten.
Die UBS bietet mit ihrer Key4-Prepaid-Karte ähnlich gute Konditionen. Allerdings zu Kartengebühren von 100 Franken ab dem zweiten Jahr.
Die Deutsche Kreditbank (DKB) ist auch für die Schweizer Bevölkerung zugänglich
Die DKB ermöglicht es Menschen mit Wohnsitz in der Schweiz, online ein deutsches Konto zu eröffnen. Mit der dazugehörigen Kreditkarte kann man kostenlos im Euroraum shoppen. Pro Jahr fallen allerdings Kontoführungsgebühren von 54 Euro an. Tipp: Füttern Sie Ihr ausländisches Bankkonto mit einer Sepa-Überweisung, um Gebühren zu vermeiden.
Schweizer Eurokonten sind oft zu teuer
Fast alle Kreditinstitute in der Schweiz bieten Konten und Kreditkarten in Euro an. Zwar entfällt auch hier der Fremdwährungszuschlag . Das ist jedoch nur ein sparsamer Tropfen auf den teuren Stein. Je nach Kreditinstitut zahlen Sie bereits für jährliche Konto- und Kartenführungsgebühren gut und gerne 260 Euro. Schweizer Eurokonten eignen sich deswegen selten für sparsame Einkäufe in Deutschland. Gut zu wissen: Bei guten Beziehungen zu Ihrer Bank können Sie die Gebühren häufig senken. Fragen Sie Ihr Finanzinstitut nach möglichen Vergünstigungen.
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6 Kommentare
Ich nutze Revolut - man hat die Möglichkeit auf dem Konto verschiedene Währungen z.b. Euro, $, £ etc zu haben. Dann kann man zu einem guten Kurs innerhalb des Kontos umtauschen ( z.t. Begrenzt) und bezahlt dann im Land in der Landeswährung- so spart man sich die Fremdwährungsgebühren.
also die cumulus kreditkarte gaukelt einem nur vor, günstig zu sein, wegen den wegfallenden wechselgebühren. aber der wechselkurs ist miserabel und mehr als 2% höher. da sind manche kreditkarten mit wechselgebühr günstiger, da der wechselkurs selbst tiefer ist. andere alternative sind konten im euroraum. DKB zbsp. bei tiefem kurs wechseln und dann direkt in euro zahlen. aktuell sogar mit 3,5% zins aufs guthaben.
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Leider wurde Wise (wise.com) nicht berücksichtigt. Für mich ganz klar die beste Prepaid-Karte.
Die Postcard ist neu auch eine Mastercard. Wie sieht es da aus?
mit 1,5% nicht attraktiv. wenn man ein eurokonto hat, dazu die mastercard debit in euro, bezahlt man im euroraum trotzdem die 1,5%.