Wenn Schlüssel verlorengehen, ist das ärgerlich. Margret Müller* kaufte deshalb vor Jahren eine Schlüsselfundmarke Schlüsselfundservice Eine dreiste Masche bei der Firma Keymail.

Anfang Februar erhielt sie einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter der Firma: Sie brauche eine neue Marke, ihr Abo sei abgelaufen. Müller sagte am Telefon zu nichts Ja. Sie bekam trotzdem drei Fundmarken zugesandt – von einer Key Back Services Ltd. Müller schickte die Marken eingeschrieben gleich wieder zurück.

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Administration in Bulgarien

Das Paket kam nie an. Das erstaunt nicht: Die Adresse ist ein Briefkasten in Zürich. Im Handelsregister ist die Firma nicht. Und die Administration soll in Bulgarien sein.

Bald erhielt Müller eine Rechnung über 119 Franken. Sie zahlte nicht und erhielt eine Mahnung, ausgestellt von der J. C. E. Service AG in Lenzburg. Diese ist erledigt für die Key Back zwar verschiedene Tätigkeiten, wie Geschäftsführer Lino Luciani sagt. Unter anderem das Inkasso und die Entgegennahme von Briefsendungen «Mit der Anwerbung der Kunden haben wir aber nichts zu tun.» Das Dossier von Margret Müller sei gelöscht worden, da sie die Marken zurückgesandt habe.

Ein Verfahren wurde eröffnet

Margret Müller ist nicht die einzige Betroffene. Auch die Firma Bik ist mit über 30 Meldungen von Kunden konfrontiert, die Fundmarken und Rechnungen von Key Back erhalten haben. Diese Art der Kundenwerbung ist verboten. Bik und Keymail haben die Key Back angezeigt. Die Berner Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen unlauteren Wettbewerbs Quiz Lauter oder unlauter? – Elf Fragen für Tüftler eröffnet.

Key Back sagt dazu: «Unsere Mitarbeiter melden sich nie mit falschem Firmennamen, wir wollen nur zufriedene Kunden.»

«Wer aufgrund falscher Angaben eines Verkäufers eine Zusage macht, schliesst keinen gültigen Vertrag ab», sagt Beobachter-Beraterin Doris Huber. Man soll das der Firma mitteilen und die Marken zurücksenden. «Dann kann man Rechnungen getrost ignorieren.»
 

* Name geändert

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