Die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz sind im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent gestiegen. Dies zeigen die neuesten Resultate des Comparis-Konsumentenpreisindex, der jeweils die gefühlte Inflation misst.

Damit ist die Preissteigerung gemeint, die Konsumentinnen und Konsumenten im Alltag wahrnehmen können.

Comparis erstellt den Konsumentenpreisindex zusammen mit der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH. Sie messen die gefühlte Inflation anhand der Preisentwicklung von Alltagsgütern, also von regelmässig konsumierten Gütern wie Lebensmitteln, Kleidung oder auch dem öffentlichen Verkehr.

Partnerinhalte
 
 
 
 

Dinge wie Mieten oder andere langlebige Güter, die seltener gekauft werden, werden bei dieser Berechnung ausgeschlossen.

Auf diese Weise soll die Teuerungsrate genauer widerspiegeln, wie die Menschen die Inflation im Alltag empfinden, da regelmässig gekaufte Artikel einen unmittelbaren Einfluss auf das tägliche Leben haben .

Vergleich zum Vorjahr

Am stärksten verteuerte sich die Elektrizität im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von Juni 2023 auf Juni 2024 stiegen die Kosten um durchschnittlich 17,8 Prozent. Der Zucker landet mit einem Preisanstieg von 11 Prozent auf Platz 2. Darauf folgen die Kosten für Postdienste, die in einem Jahr um 8,7 Prozent gestiegen sind.

Preis bei Non-Food-Gütern sinkt

Doch nicht alle Güter des täglichen Gebrauchs wurden teurer. Vor allem bei Non-Food-Gütern sanken die Preise im letzten Jahr. So bezahlen Konsumentinnen und Konsumenten für kleine elektrische Haushaltsgeräte im Juni 2024 durchschnittlich 6,2 Prozent weniger als im Juni 2023.

Und auch Bekleidungszubehör, Heimtextilien wie Haushaltswäsche, Frauenschuhe oder auch Spielwaren wurden günstiger.

Differenz bei Lebensmitteln

Deutliche Unterschiede gibt es bei verschiedenen Lebensmitteln. Während der Preis von Zucker in einem Jahr um 11 Prozent stieg, sank der Preis für Früchte, Gemüse und Kartoffeln um 3,1 Prozent.

 

Hohe Produktionskosten und Ernteausfälle

Die Gründe für die unterschiedliche Preisentwicklung sind vielfältig. Laut dem Comparis-Finanzexperten Dirk Renkert führen unter anderem das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sowie die höheren Produktionskosten aufgrund steigender Energiekosten dazu.

Als weiteren Grund nennt er die schlechten Ernteergebnisse, die für Preisexplosionen sorgten.

Erst kürzlich beklagten Landwirtinnen und Landwirte das schlechte Wetter und die damit drohenden Ernteausfälle für dieses Jahr. Der viele Regen seit dem Frühling sorgt beispielsweise dafür, dass die Kartoffelfelder von Pilzen befallen seien, so ein Bauer zum «Tages-Anzeiger».

Welche Auswirkungen das auf die landwirtschaftliche Entwicklung haben kann, zeigte das Jahr 2021. Ein regnerischer Sommer mit zahlreichen Wetterextremen wie Hagel sorgte dafür, dass die Lagerbestände nach der Ernte rund 30 bis 40 Prozent tiefer lagen.

Historisch tief lag auch die Weinernte aufgrund der Wetterbedingungen. Die Konsequenz: Mehr Produkte mussten aus dem Ausland importiert werden.