Das macht die Kundschaft speziell sauer
Lieferverzögerungen, Teuerung und Greenwashing: Die grössten Ärgernisse für Konsumentinnen und Konsumenten – und wie man vorbeugt.
Veröffentlicht am 18. Dezember 2023 - 16:51 Uhr
Nicht gelieferte Pakete, Abofallen, Onlinedating: Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten haben sich 2023 über vieles geärgert. Mitte Dezember hat die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen eine Ärgerliste publiziert. Darin sind alle Beschwerden, Anfragen und Meldungen ausgewertet, die 2023 bei den Organisationen eingegangen sind.
Zu der Nummer eins der Ärgerliste gehören auch Verträge von Onlinepartnervermittlungen, die laut der Allianz oftmals lange Laufzeiten, automatische Vertragsverlängerungen und Kündigungsfristen von mehreren Monaten beinhalten. Beim Onlinedating ist rechtlich vieles unklar. Dennoch dürfen aus Sicht des Konsumentenschutzes und des Beobachters Singles auch bei Onlinepartnervermittlungen innerhalb von 14 Tagen aus Kaufverträgen zurücktreten. Hier lesen Sie, wie der Beobachter ein Urteil erwirken möchte, das endlich Klarheit schafft.
Das Mobile-Abo wird automatisch teurer
Platz zwei der grössten Ärgernisse belegt mit fast genau gleich vielen Anfragen (24 Prozent) die Einführung einer automatischen Teuerungsklausel bei Telekomfirmen. Alle drei grossen Telefonanbieter können die Abotarife jederzeit der Teuerung anpassen, ohne der Kundschaft ein Kündigungsrecht zu gewähren. Der Konsumentenschutz bezeichnet diese Praxis als unlauter. Damit werde die Inflationsspirale in der Schweiz weiter angeheizt. Wehren können sich Kundinnen und Kunden nicht direkt – wieso es aber helfen kann, den Anbieter zu wechseln, erfahren Sie hier.
19 Prozent der Beschwerden bezogen sich auf Abofallen und Greenwashing. Das sind Gratisangebote, die sich als teure Abofallen entpuppen, oder Produkte, die zu Unrecht als «nachhaltig» oder «klimaneutral» bezeichnet wurden. Im November forderte Sara Stalder vom Konsumentenschutz gegenüber dem Beobachter, dass Werbeslogans, die Klimafreundlichkeit versprechen, gesetzlich geregelt werden sollen. Hier lesen Sie, wie Sie Greenwashing erkennen.
Ebenfalls häufig beschwerten sich Konsumentinnen und Konsumenten über Gesundheitskosten (9 Prozent), Banken und Finanzdienstleistungen (7 Prozent) oder Inkassofirmen (5 Prozent).
1 Kommentar
Ich weiss heute - nach Jahren - noch immer nicht, was "Nachhaltigkeit" wirklich bedeuten soll.
Wo fängt diese an, wo hört sie auf?
Daher würde ich mich auch nie über diesbezügliche Werbeslogans oder Produktdefinitionen beschweren.
Kenne ja die notwendigen Anforderungen nicht.