Die Lärmliga hat eine Petition lanciert, die die gesetzlichen Grundlagen für die Einführung von Lärmblitzern fordert. «Die Petition ist ein Erfolg. Bereits nach wenigen Tagen hatten wir 10’000 Unterschriften zusammen», sagt die Präsidentin der Lärmliga, Gabriela Suter.

Mittlerweile ist die Zahl von 16’000 Unterschriften überschritten. Wie Radargeräte die Geschwindigkeit können Lärmblitzer den Lärm messen.

2023 hat das Bundesamt für Umwelt ein Pilotprojekt in Genf durchgeführt. Der Abschlussbericht zeigt, dass Lärmblitzer technisch möglich und sinnvoll sind.

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«Die Zeit ist reif für Lärmblitzer auf Schweizer Strassen! Im Ausland sind solche Geräte bereits erfolgreich im Einsatz.»

Gabriela Suter, Präsidentin der Lärmliga

Mit ihnen werden nur die lautesten Fahrzeuge erfasst – also diejenigen, die die besonders gesundheitsschädlichen Lärmspitzen verursachen. «Die Zeit ist reif für Lärmblitzer auf Schweizer Strassen! Im Ausland sind solche Geräte bereits erfolgreich im Einsatz», so Suter.

Die kaum bekannte Lärmkommission

Die Petition ist aber nicht die einzige Massnahme der Lärmliga im Kampf gegen Lärmexzesse von getunten Motorrädern und Sportwagen, gegen knatternde Auspuffrohre und heulende Motoren. «Wir werden versuchen, Einsitz zu nehmen in die Working Party on Noise and Tyres GRBP. Eine Anfrage dazu ist deponiert», sagt Suter.

Bislang sei sie davon ausgegangen, dass die Lärmliga die Kriterien für eine Teilnahme nicht erfülle. Nun habe sie aber Informationen erhalten, wonach Nichtregierungsorganisationen ebenfalls Zugang zu den Arbeitsgruppen hätten.

Die GRBP – Groupe Rapporteur Bruit et Pneumatiques, zu Deutsch: Arbeitsgruppe für Lärm und Reifen – ist kaum bekannt. Dabei haben ihre Entscheidungen massgeblichen Einfluss darauf, wie viel Fahrzeuglärm die Bevölkerung in Europa – und in der Schweiz – ertragen muss.

Denn die Europäische Kommission orientiert sich in ihrer Gesetzgebung eng an den Empfehlungen der GRBP.

Der Volksmund sagt Krawallschalter

Die Schweiz wiederum erlaubt aufgrund der bilateralen Verträge den Verkauf aller Fahrzeuge, die in der EU die Zulassung erhalten haben. Dazu gehören auch Autos, deren Motoren auf Knopfdruck lauter gemacht werden können.

Die Fahrzeughersteller sprechen von einer Vorrichtung, die die «Sound- oder Klangcharakteristik» «voluminöser und sonorer» machen soll. Im Volksmund hat sich eine andere Bezeichnung verbreitet: Krawallschalter.