Tipps gegen den Blues, Gutes für den Magen
Kalte und trübe Tage machen schlechte Laune. Die besten Arzneien gegen den Winterblues: Licht, frische Luft und clevere Ernährung. Welche Lebensmittel im Winter besonders gut tun.
aktualisiert am 12. Januar 2021 - 15:15 Uhr
Fühlen Sie sich schlapp und antriebslos? Überkommen Sie Heisshungerattacken auf Süsses? Ab November bis Februar leidet praktisch jede dritte Person in der Schweiz an solchen «Symptomen» . Der Grund dafür ist ein Mangel an Sonnenlicht, der dazu führt, dass die Zirbeldrüse des Gehirns mehr Melatonin ausschüttet. Dieses Schlafhormon verlangsamt den Stoffwechsel, fördert das Schlafbedürfnis und unterdrückt die Produktion des körpereigenen Glückshormons Serotonin.
Die Bildung dieses Botenstoffs ist für Antrieb, Motivation und gute Laune verantwortlich und kann über die Ernährung beeinflusst werden. Durch Zucker etwa. Er fördert die Serotoninbildung vor allem dann, wenn er zusammen mit Fett gegessen wird, was nicht nur bei Schokolade, sondern auch bei Kuchen und Guetsli der Fall ist. Der Haken bei dieser Methode der Stimmungsaufhellung: Häufig nimmt man zu, ohne dass die eigentliche Ursache des Wintertiefs beseitigt wird.
- Licht hellt die Stimmung auf. Gehen Sie deshalb jeden Tag und bei jedem Wetter mindestens 15 Minuten spazieren. Selbst an bewölkten Tagen ist das Sonnenlicht im Freien noch drei- bis viermal so stark wie eine Zimmerbeleuchtung.
- Jede weitere körperliche Bewegung ( Walken, Joggen, Schwimmen, Velofahren) stimuliert die Bildung von Hormonen, die die Stimmung positiv beeinflussen und depressive Symptome bekämpfen.
- Bei Antriebsschwäche am Morgen helfen ein paar Gymnastikübungen am offenen Fenster, um für den Tag gewappnet zu sein.
- Sorgen Sie für frische Luft und Sauerstoff in der Wohnung, indem Sie regelmässig lüften.
- Achten Sie auf ausgewogene Ernährung und geregelte Essenszeiten und bevorzugen Sie frische Säfte, Früchte und Gemüse.
- Wenn Sie das Gefühl haben, nicht mehr allein mit den Symptomen fertig zu werden, wenden Sie sich an den Hausarzt und sprechen Sie mit ihm über eine Lichttherapie. Sie hat sich als Behandlungsmethode von Herbst- und Winterdepressionen bewährt.
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Anis
Die Wintermonate verbinden manche seit frühester Kindheit mit dem Duft nach Zimt, Anis oder Muskatnuss. Die traditionellen Wintergewürze sind aber nicht nur aromatisch, sie helfen auch bei der Verdauung von Festtagsschlemmereien. Kardamom und Gewürznelken zum Beispiel gehören ebenfalls dazu. Das ätherische Öl von Anis, das in den «Chräbeli» verwendet wird, entkrampft den Magen und die Darmwände.
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Beeren
Himbeeren, Johannisbeeren oder Brombeeren wirken abwehrstärkend, da sie noch mehr Vitamin C als Orangen enthalten – selbst dann, wenn sie nur tiefgefroren erhältlich sind.
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Esskastanien
Heisse Marroni sind mit nur zwei Gramm Fett pro 100 Gramm der wohl fettärmste Wintersnack. Sie liefern wertvolle Kohlenhydrate für die Bildung des körpereigenen Glückshormons und halten mit neun Gramm Nahrungsfasern pro 100 Gramm den Darm in Schwung. Zudem enthalten sie reichlich Kalium sowie Vitamin C, Magnesium, Folsäure, Vitamin B1 und B6.
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Fisch
Thunfisch, Sardellen, Lachs und Forellen liefern Omega-3-Fettsäuren , die nachweislich Depressionen vorbeugen und lindern können. Geeignet sind auch Fisch- oder Algenölpräparate.
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Gewürze
Gewisse ätherische Öle in Chili, Paprika, Ingwer und Petersilie fördern das seelische Wohlbefinden. Würzen Sie bei trübem Wetter schärfer, essen Sie auch mal asiatisch.
Sie enthalten viel Tyrosin, ein Eiweissbestandteil, der zum beruhigenden und stimmungsaufhellenden Botenstoff Dopamin abgebaut wird.
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Ingwer
Wer häufig kalte Füsse und Hände hat, sollte am Morgen heissen Ingwertee trinken: ein paar Scheiben frischen Ingwer heiss übergiessen, fünf Minuten ziehen lassen, nach Bedarf mit Honig süssen. Das wärmt, regt die Verdauung an und fördert die Durchblutung. Wirkt aber anregend, also nicht vor dem Schlafengehen trinken.
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Knoblauch
Durch seine viren- und bakterientötenden Eigenschaften bietet der Knoblauch einen äusserst guten Schutz vor Winterinfektionen . Hilfreich hinzu kommt eine weitere Eigenschaft. Wer Knoblauch isst, dem kommen Leute meist nicht zu nahe – und damit bleiben auch die Viren eher fern.
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Meerrettich
Meerrettich , aber auch Kresse oder Senf enthalten viel Vitamin C und Senföle, die eine starke antibakterielle Wirkung haben. Sofern es Ihr Magen verträgt, können Sie mit solchen Lebensmitteln verschiedenen Infekten vorbeugen.
- Sauerkraut
Eine Portion Sauerkraut liefert bereits die Hälfte des täglichen Vitamin-C-Bedarfs – und bringt es auf nur etwa 30 Kalorien. Ausserdem enthält der saure Muntermacher viele Milchsäurebakterien, die dem Darm guttun und das Immunsystem stärken.
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Schokolade
Wie italienische Forscher berechnet haben, sind ein bis zwei Stückchen Schokolade pro Tag optimal, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken – jedoch nur, wenn es sich um dunkle Schokolade handelt. Sie enthält mehr Antioxidantien als helle Schokolade.
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Süssholz
Falls Sie ein Husten plagt: nichts hilft besser. Die in den Stängeln oder im Tee enthaltenen ätherischen Öle verflüssigen den Schleim und ermöglichen, dass er besser abgehustet werden kann.
Wenn Sie genügend trinken, werden die Schleimhäute befeuchtet und können Grippe- und Erkältungsviren besser abwehren. Eine gute Flüssigkeitsversorgung hilft zudem gegen trockene Haut. Bei kaltem, trockenem Winterwetter benötigen Sie etwa zwei bis drei Liter.
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Weizenkeime
Sie gelten als eigentliche Nervennahrung, weil sie reichlich B-Vitamine liefern, unter anderem Folsäure. Geniessen Sie sie im Müesli, im Joghurt oder über eine Suppe gestreut.