10 Tipps für eine starke Psyche trotz Long Covid
Long Covid belastet auch die Psyche. Zehn Tipps, um mehr Ruhe, Sicherheit und Wohlbefinden in den Alltag zu bringen.
Veröffentlicht am 27. Oktober 2022 - 13:48 Uhr
Die Vergangenheit macht wehmütig, die Zukunft Angst. Das ist natürlich. Doch verlieren Sie nicht das Hier und Jetzt aus den Augen. Lassen Sie Gedanken und Gefühle zu. Vielleicht hilft Meditieren? Notieren Sie täglich, was Sie glücklich macht – selbst kleinste Dinge. Das schafft Zuversicht.
Auch Angehörige sind überfordert, frustriert oder hilflos. Sprechen Sie offen miteinander – bevor Konflikte entstehen. Über Ihre Bedürfnisse und Ihre Grenzen. Darüber, wann Sie Unterstützung brauchen.
Erkrankte reagieren oft empfindlich auf Reize. Ein bellender Hund oder helles Licht können zur Zumutung werden. Tragen Sie Ohrstöpsel oder eine Sonnenbrille. Auch beruhigende Musik, warme Kleider, frische Luft oder angenehme Düfte können helfen.
Den Rasen mähen, einkaufen oder für die Kinder kochen? Bauen Sie ein Hilfe-Netzwerk mit Nachbarn, Freundinnen und Verwandten auf. Auch eine Reinigungskraft oder Angebote zur Kinderbetreuung entlasten.
Rückschläge trotz Pacing? Ein Tagebuch hilft, die eigenen Grenzen zu ermitteln. Welche Aktivitäten haben Sie gut vertragen? Was hat zu einem Crash geführt? Wie entwickeln sich Herzfrequenz und Puls? Aber auch: Wann ging es Ihnen besonders gut? Was hilft? Vielleicht lassen sich Muster erkennen.
Wer krank, verletzlich oder schwach ist, kann aus Beziehungen Kraft ziehen. Knüpfen Sie engere Bande mit jenen, die Ihnen guttun. Telefonieren Sie oder treffen Sie Freunde, schreiben Sie SMS oder Briefe. Und nehmen Sie Abstand von jenen, die Sie anstrengen.
Gezieltes Lachen löst die gleiche Gehirnaktivität aus wie ein spontaner Lachanfall: Glückshormone werden ausgeschüttet, der Körper entspannt sich. Lächeln und lachen Sie regelmässig – auch wenn Ihnen nicht danach ist.
Bei einem schweren Verlauf ist jeder Tag anders. Routinen vermitteln Sicherheit. Tägliche Rituale helfen auch: Tagebuch schreiben, die Lieblingsserie schauen, kurz an die frische Luft, mit einer Freundin telefonieren.
Wenn wir uns gestresst fühlen, atmen wir schneller und flacher – das führt zu Nervosität und Anspannung. Atemübungen sorgen für Entspannung.
«Was möchtest du?» Diese Frage macht viele Menschen ratlos. Beim Pacing ist das Wahrnehmen eigener Wünsche zentral. Schreiben Sie eine Liste mit möglichen Bedürfnissen, zum Beispiel sozialer Kontakt, Ablenkung, Ruhe, Trost, Körperkontakt, Bewegung. Nehmen Sie die Liste so ernst wie eine To-do-Liste im Job.
Mehr Tipps finden Sie im Beobachter- Ratgeber «Long Covid », Kapitel «Psychologie» von Christine Harzheim.