Swiss auf dem drittletzten Platz
Das Portal Flightright hat verschiedene europäische Airlines verglichen. Die Swiss schneidet schlecht ab.
Veröffentlicht am 9. September 2024 - 16:54 Uhr
In der Bye-Bye-Bar am Flughafen Zürich versauern, anstatt Blue Curaçao am Hotelpool zu schlürfen – Flugstornierungen nerven. Und sie kommen bei der Swiss besonders häufig vor.
Das hat eine Umfrage von Flightright ergeben. Die Firma treibt Entschädigungen nach EU-Fluggastverordnung ein – also Geld, das Passagiere unter Umständen fordern können, wenn ihr Flug annulliert wurde.
Nur noch Eurowings und Lufthansa sind schlechter
Und genau bei den Stornierungen kommt die Swiss im europäischen Vergleich besonders schlecht weg. Mit einer Stornierungsquote von 2,61 Prozent belegt sie nämlich den unrühmlichen drittletzten Platz. Schlechter schneiden nur noch Eurowings (3,09 Prozent) und Lufthansa (2,9 Prozent) ab.
Übrigens: Flightright geht davon aus, dass Fluggesellschaften «im normalen Durchschnitt» rund 1 Prozent ihrer Flüge streichen.
«Wir nehmen auch Rücksicht auf Anschlusspassagiere. Das kann zu Verspätungen führen.»
Michael Pelzer, Swiss-Sprecher
Swiss-Mediensprecher Michael Pelzer gibt sich ob diesen Zahlen nicht beunruhigt. Es gäbe zahlreiche solcher Rankings von Unternehmen, die sich damit öffentlichkeitswirksam in Szene setzen würden, sagt er.
Weder seien die Betriebsmodelle noch die Rahmenbedingungen, unter denen die einzelnen Airlines agieren, vergleichbar. «Als Netzwerk-Fluggesellschaft nehmen wir auch Rücksicht auf Anschlusspassagiere», so Pelzer. «Das kann zu Verspätungen führen.»
Der Flughafen Zürich habe zudem ein komplexes Pistensystem, mit sich kreuzenden Start- und Landebahnen sowie einem Betriebsreglement, das weltweit zu den restriktivsten gehört, samt Nachtflugverbot. «Das erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit von Verspätungen oder Stornierungen.»
Langes Warten auf Entschädigungen
Passagiere, deren Flug storniert wurde und die eine Entschädigung geltend machen, müssen vor allem geduldig sein. Nicht selten wartet man monate- oder sogar jahrelang. Das berichten Abonnentinnen der Hotline des Beobachter-Beratungszentrums.
Die Airline mit der schlechtesten Zahlungsmoral ist gemäss Flightright die Turkish Airlines. Auf Platz zwei folgen gleich mehrere Fluggesellschaften – unter anderem auch die Swiss. Sie belegt im Gesamtranking der schlechtesten Fluggesellschaften Europas übrigens den neunten Schlussrang.
Eine Entschädigung nach EU-Fluggastverordnung erhält man, wenn die Annullierung ...
- durch eine europäische Fluggesellschaft erfolgt oder durch eine Fluggesellschaft, die nach Europa fliegen sollte;
- weniger als 14 Tage vor dem geplanten Abflug mitgeteilt wird;
- nicht auf einem «ausserordentlichen Umstand» beruht (zum Beispiel schlechte Wetterbedingungen, Streik von Fluglotsen oder Flugpersonal).
Die Entschädigung beträgt ...
- 250 Euro bei Strecken bis 1’500 Kilometern;
- 400 Euro bei Strecken zwischen 1’500 und 3’500 Kilometern;
- 600 Euro bei Strecken über 3’500 Kilometern.
3 Kommentare
Philippe Bruggisser und Marcel Ospel hätten es verhindern können. Machtgehabe und Geldgier waren wichtiger. Die UBS hat man dafür “leider“ 2008 gerettet. Die CS wurde hingegen unprofessionell liquidiert.
«Swiss», das ist doch diese deutsche Flug-Gesellschaft, die sich unanständiger Weise mit dem CH-Kreuz schmückt. Die Deutschen sorgen dafür dass diese «Swiss» klein bleibt!
Ja, die "Swissair" war mal unser Flagschiff & Nationalstolz. Galt lange als eine der besten Airlines. Dank Missmanagement das Grounding, nun leider Bestandteil der LH. War nicht anders zu erwarten!