Nur schon der Weg vom Schlafzimmer in die Stube kann sich wie ein Marathonlauf anfühlen: Wer an Long Covid leidet, ist oft körperlich erschöpft. Das Erschöpfungssyndrom, auch Fatigue genannt, gilt laut der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eines der typischen Symptome von Long Covid. Dabei ist nicht nur der Körper geschwächt, sondern auch der Geist. 

Eine Studie des deutschen Universitätsklinikums Jena fand nun neue Belege dafür, dass Long Covid negative Auswirkungen auf die Denkgeschwindigkeit hat. Erkrankte hätten mehr Mühe, sich zu konzentrieren und Informationen zu verarbeiten, und seien geistig schneller erschöpft.

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Das konnten die Forschenden anhand der Pupillenbewegungen der Betroffenen nachweisen: Wenn sich die Pupillen langsamer bewegen, zeigt das eine verminderte Gehirntätigkeit an. 

«Deutlich langsamer» als bei Gesunden

Für die Studie absolvierten die Teilnehmenden einen Test am Computer. Dabei mussten sie Buchstaben, die kurz auf dem Bildschirm erschienen, erfassen und benennen. «Dabei stellten wir fest, dass die Post-Covid-Patientinnen und -Patienten visuelle Informationen deutlich langsamer verarbeiten als Gesunde», zitiert das Wissenschaftsportal IDW die Neuropsychologin Eva Maria Martin.

An der Studie nahmen 80 Personen teil. Die Hälfte von ihnen hatte aufgrund einer Long-Covid-Erkrankung Probleme mit der geistigen Leistungsfähigkeit, die andere Hälfte war gesund und diente als Kontrollgruppe.

Schneller ermüdet 

Die Forschenden massen anhand der Pupillenbewegungen auch, wie schnell die Testpersonen ermüdeten. Dazu nutzten sie eine Spezialbrille mit Infrarotkamera. Das Ergebnis sei eindeutig gewesen: Die Long-Covid-Gruppe ermüdete im Vergleich zur Kontrollgruppe schneller.

Laut Uniklinikum Jena sollen die Studienergebnisse dabei helfen, neue Therapieansätze zu entwickeln. Das Institut selbst forscht derzeit an Gehirntrainings für Long-Covid-Erkrankte.  

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