Pistazien sind nicht billig, geschält schon gar nicht. In Pistache-Aufstrichen sind sie mit Abstand die teuerste Zutat. Das erklärt zu einem gewissen Grad die Preise für die süssen Cremen. Doch sind bis zu 63 Franken pro Kilo auch gerechtfertigt? 

Der Beobachter hat sich diesbezüglich elf Produkte genauer angeschaut. Bis auf das Pistazienmus von Perle d’Amande, das mit rund 125 Franken pro Kilo ausschliesslich aus zermörserten Biopistazien besteht, lässt der Preis kaum Rückschlüsse auf die Menge der verarbeiteten Kerne zu. Es hilft nur der Blick auf die Zutatenliste.

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Sieger im Pistache-Franken-Verhältnis ist der «Pistazien Aufstrich» der Lidl-Eigenmarke Deluxe. Ganze 60 Prozent entfallen auf die grünen Kerne. Und das bei einem Preis von Fr. 17.20 pro Kilo.

Der Haken, zumindest für gewisse Allergiker: Das Produkt enthält zusätzlich einen Fünftel Erdnüsse. Und es ist – wenig erstaunlich – mittlerweile ausverkauft. 

Am zweitmeisten Pistazien enthält mit 45 Prozent der Aufstrich von Aldi. Er ist der zweitgünstigste mit einem Kilopreis von Fr. 27.50. Auch dieses Produkt ist ausverkauft.

Die teuerste Creme hat Globus im Sortiment: Für gerade mal 30 Prozent Pistazienanteil wandern dort Fr. 63.20 pro Kilo über die Ladentheke.

Nur zwölf Prozent Pistazien

Am wenigsten Pistazien finden sich mit zwölf Prozent im Bioaufstrich von Alce Nero. Sie stehen auf Platz vier der Zutatenliste, nach Rohrzucker, Sonnenblumenöl und Magermilch in Pulverform. Kostenpunkt: happige Fr. 45.60 pro Kilo.

Die Produkte der Luxuslinien Fine Food von Coop und Sélection der Migros unterscheiden sich in Sachen Pistazien um zwei Prozentpunkte. Die bezahlt man bei der Coop-Variante mit fast zehn Franken mehr pro Kilo. Die Coop-Creme trägt das Fairtrade-Label, die Creme der Migros das Rainforest-Alliance-Label.

Kein Sensorik-Test

Wie kommt es, dass Lidl eine Creme mit so hohem Pistazienanteil für so wenig Geld anbieten kann? Man kaufe eben sehr grosse Mengen ein, heisst es auf Anfrage.

Ein Sensorik-Test, also eine Geschmacksverkostung, wurde nicht gemacht. Welche Creme wie und wem am besten schmeckt, muss man letztlich für sich entscheiden.