Soll ich bei der Bank oder der Versicherung vorsorgen?
Frage: Ich bin 30 und beschäftige mich langsam mit dem Vorsorgesparen 3a. Raten Sie mir zu Bankkonto, Fondslösung oder Lebensversicherung?
aktualisiert am 20. Juni 2018 - 11:40 Uhr
Ich kann Ihnen diese Wahl nicht abnehmen. Die verschiedenen Vorsorgelösungen haben ihre Vor- und Nachteile – Sie sollten sie studieren und sich für jene Variante entscheiden, die am ehesten Ihren Bedürfnissen entspricht.
Bankkonto
Mit dem Bankkonto sind Sie flexibel. Sie können die Höhe der Einzahlung bis zum Maximalbetrag jedes Jahr frei bestimmen. Falls Sie die Bank wechseln wollen, können Sie das jederzeit tun. Vorzeitige Rückzüge für Wohneigentum oder Selbständigkeit sind ohne Verlust möglich.
Sie gehen keine Risiken ein, allerdings ist dafür die Verzinsung derzeit eher bescheiden. Es gibt auch keine zusätzliche Absicherung, im Todesfall wird den Hinterbliebenen das angesparte Kapital ausgezahlt.
Fondslösung
Sie können die Einzahlungen in Anlagefonds anlegen. Je nach Risikobereitschaft und Anlagedauer wählen Sie, wie hoch der Aktienanteil sein soll. Durch die Anlage in Fonds mit Aktien , Obligationen und Fremdwährungen kann man langfristig eine höhere Rendite erzielen. Man kann aber auch Geld verlieren, etwa bei einem Börsencrash. Fonds sind nur für eine längerfristige Anlage geeignet. Zudem fallen meist Kosten an, etwa für Kauf, Verkauf, Depotführung und Fondsverwaltung. Auch hier gibt es keine Absicherung. Bei Auszahlung erhalten Sie oder die Hinterbliebenen den aktuellen Fondswert.
Lebensversicherung
Sie können Sparversicherungen mit Zins oder mit Anlagefonds wählen. Meist ist ein Versicherungsschutz im Todesfall eingeschlossen. Sie können auch eine Erwerbsunfähigkeitsrente sowie die Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit versichern. Mit Letzterer zahlt die Versicherung die Prämien bis zum Ablauf weiter, der Versicherungsschutz bleibt erhalten.
Die Versicherung wird meist bis zur Pensionierung abgeschlossen. Die Prämien muss man bis zum Schluss regelmässig zahlen. Eine vorzeitige Auflösung ist sehr oft mit einem Verlust verbunden.
Einen Teil der Prämien verwendet die Versicherung für Provision, Versicherungsschutz und weitere Kosten. Nur den Rest verzinst sie oder legt ihn an.
Bank- oder Versicherungslösung, Absicherung gegen Todesfall und Erwerbsunfähigkeit: Mit diesen Stichworten kommen Sie bei der privaten Vorsorge der 3. Säule unweigerlich in Kontakt. Dank einer Checkliste erhalten Beobachter-Mitglieder eine kompakte Übersicht zu den Vorsorgelösungen und erfahren unter anderem, wie sie bei den Steuern profitieren.