Die wichtigsten Früherkennungstests für Frauen
Von aussen kann man oft nicht erkennen, ob der Körper wirklich gesund ist. Darum empfehlen Ärzte Frauen oft Check-ups. Doch welche Tests braucht es wirklich?
aktualisiert am 22. November 2021 - 08:29 Uhr
Welche Vorsorgeuntersuchung für eine Frau sinnvoll ist, hängt von individuellen Faktoren wie Vererbung, Alter und andern Einflussfaktoren ab. Deshalb ist mit einem Check-up auch meist mehr verbunden als bloss eine Blutabnahme oder ein Röntgenbild: Die Ärztin macht sich ein umfassendes Bild vom Gesundheitszustand und dem individuellen Risiko für gewisse Krankheiten der Patientin.
So interessieren unter anderem die Lebensgewohnheiten (Rauchen, körperliche Aktivität ), die familiäre und berufliche Situation, Ihre Vorerkrankungen sowie Krankheiten in Ihrer Familie. Frauen mit erhöhtem Risiko sollten häufiger zur Vorsorgeuntersuchung gehen.
Ein zu hoher Blutdruck schädigt mit der Zeit das Herz und die Gefässe. Lassen Sie deshalb Ihren Blutdruck mindestens alle 1 bis 3 Jahre bestimmen. Das können Sie beim Arzt, in der Apotheke oder bei einer Person tun, die ein Blutdruckgerät hat. Er ist im Normbereich, wenn der obere Wert unter 140 und der untere Wert unter 90 liegt.
Die vorsorglichen Messungen der Cholesterinwerte im Blut können auf ein Risiko für Herzinfarkt oder Hirnschlag hindeuten. Entsprechende Check-ups sind alle 5 Jahre empfohlen, bei erhöhtem Risiko häufiger. Zum Beispiel wenn Sie an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, wenn bei Ihnen ein erhöhter Blutdruck oder ein erhöhter Blutzucker festgestellt wurde, wenn nahe Verwandte erhöhte Cholesterinwerte haben oder jemand in der Familie früh im Leben einen Herzinfarkt, einen Hirnschlag oder einen Gefässverschluss erlitten hat.
Den Glukoseanteil im Blut misst man, um eine Diabeteserkrankung früh zu entdecken. Bereits ab 45 sollten Sie alle 3 Jahre beim Arzt den Blutzucker bestimmen lassen. Häufiger, falls jemand in Ihrer Familie Diabetes hat oder hatte, falls Ihr Blutdruck oder Ihr Cholesterin erhöht ist, Sie Übergewicht haben, an Schwangerschaftsdiabetes gelitten haben oder das Geburtsgewicht Ihres Neugeborenen über 4 Kilogramm betragen hat. Auch falls Sie tamilischer Abstammung sind, haben Sie ein erhöhtes Risiko.
Lassen Sie regelmässig alle 2 Jahre Ihren Augendruck bestimmen. Durch die Augendruckmessung können Sehbehinderungen vermieden oder zumindest hinausgezögert werden. Schon deutlich früher als mit 50 und häufiger als alle 2 Jahre sind die Tests nötig bei erhöhtem Blutdruck, schwerer Kurzsichtigkeit, schwarzer Hautfarbe oder Fällen von Glaukom-Erkrankungen (Grüner Star) in der Familie.
Lassen Sie alle 5 Jahre das Hormon TSH (Thyreoideastimulierendes Hormon) kontrollieren. Denn eine Unterfunktion der Schilddrüsen ist bei Frauen ab 50 recht häufig und kann so erkannt werden, bevor sich Beschwerden bemerkbar machen: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, gesteigerte Kälteempfindlichkeit, verminderter Appetit, Verstopfung, Haarausfall, Zyklusstörungen und andere Beschwerden, die zum Teil wechseljahrtypisch sind.
Intensivieren Sie die Früherkennung: Untersuchen Sie Ihre Brüste selber und informieren Sie sich über Vor- und Nachteile der Mammografie . Diese Röntgenuntersuchung der Brust, eventuell zusammen mit Ultraschall, ist besonders wichtig für Frauen, deren Schwester, Tochter oder Mutter an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt ist, sowie vor einer Hormontherapie in den Wechseljahren.
Lassen Sie Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs durchführen. Entweder alle 1 bis 2 Jahre einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl oder eine Dickdarmspiegelung alle 7–10 Jahre. Bei chronischen Darmentzündungen, Darmpolypen oder Dickdarmkrebs in der Familie sind häufigere Dickdarmspiegelungen angezeigt.
Beobachten Sie Ihre Haut und lassen Sie sich alle 1 bis 2 Jahre oder häufiger beim Arzt auf Hautkrebs hin untersuchen. Ein erhöhtes Risiko liegt vor, wenn es in Ihrer Familie Hautkrebsfälle gegeben hat, wenn Sie helle Haut haben, wenn Sie sich besonders häufig in der Sonne aufhalten, wenn Sie mehr als 15 Schönheitsflecken am Körper haben oder wenn diese einen Durchmesser von mehr als 6 mm aufweisen.
Gebärmutterhalskrebs wird fast immer durch sogenannte humane Papillomaviren (HPV) ausgelöst, gegen dessen wichtigste Vertreter die jungen Frauen und Männer heutzutage geimpft werden können . Die HPV werden sexuell übertragen. Wenn Sie keiner besonderen Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind (gegenseitig treue Beziehung), lassen Sie den Vorsorgeabstrich alle 3 Jahre machen, ansonsten jährlich.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch «Cool durch die heissen Jahre» von den beiden Autorinnen Ruth Jahn und Regina Widmer, Beobachter Edition.
1 Kommentar
Frauenärzteschaft vergisst bei den vorgegebenen "Check-up's" bei Frauen, dass der MENSCH - Körper, Seele, Geist ist.
Termin beim Frauenarzt/ärztin = immer auch mit psychischer Belastung behaftet, da auch meist eine gewisse Unsicherheit, Angst vor allfälliger Negativ-Diagnose bei Frauen mitgeht!