Strafbefehl

Eine Polizistin behauptet, ich hätte beim Autofahren ­telefoniert. Ich habe einen Strafbefehl erhalten. Kann ich etwas dagegen tun?

Ein Mann vermutet Betrug. Und wird verurteilt. Was darf man schreiben – und was nicht?

Die Staatsanwaltschaft Zürich-Sihl wollte einen jungen Mann 287 Tage ins Gefängnis stecken – zu Unrecht. Dafür kassiert sie jetzt den Beobachter-Schmähpreis.

Im Podcast «Beobachter Radar» greifen Redaktorin Jasmine Helbling und Chefredaktor Dominique Strebel alle zwei Wochen ein spannendes Thema auf. Diesmal: Pfusch bei Strafbefehlen.

Vier Strafbefehle sind für den Beobachter-Schmähpreis nominiert. Fall 2: Ein Afghane wird festgenommen und sollte ohne Übersetzung auf sein Einspracherecht verzichten.

Vier Strafbefehle sind für den Beobachter-Schmähpreis nominiert. Fall 4: Für die unrechtmässige Haft erhält der Beschuldigte schliesslich 600 Franken Genugtuung.

Vier Strafbefehle sind für den Beobachter-Schmähpreis nominiert. Fall 3: Ein Mann reist in die Schweiz ein und wird ins Gefängnis gesteckt – ohne zu wissen, wie ihm geschieht.

Vier Strafbefehle waren für den Beobachter-Schmähpreis nominiert. Fall 1: Statt einer Spielzeugwaffe erhält ein Amazon-Kunde eine saftige Geldstrafe. Zu Unrecht.

Ich habe einen Strafbefehl wegen zu schnellen Fahrens bekommen. Ich bin nicht einverstanden damit. Muss ich einen Anwalt nehmen?

In einem kleinen Berner Dorf führte die Polizei einen Grosseinsatz durch. Wie es dazu kam.

Die meisten Straftaten in der Schweiz werden direkt von der Staatsanwaltschaft geahndet, ohne dass vorher die beschuldigte Person befragt wird. Nicht selten kommt es dabei zu Fehlentscheiden. 

Eine Justizreform soll schnellere und effizientere Verfahren bringen – aber keine tieferen Prozesskosten. Das reicht nicht.

Die Verfassung schreibt vor, dass in Strafverfahren alle gleich behandelt werden. Doch: Reiche sind klar besser dran.

Die Polizei hält den Metallbauer Andreas Walt an und beschuldigt ihn des Drogenmissbrauchs. Zu Unrecht. Dennoch verliert er mehrere Tausend Franken.

Bei der Revision des Schweizer Strafprozessrechts hätte das Parlament handeln können – und versäumt es trotzdem. Ein Kommentar unseres Chefredaktors.

Wer einen Strafbefehl anficht, hat gute Chancen, dass das Verfahren eingestellt wird. Das zeigt: Das Schweizer Strafprozessrecht hat ein Problem. Doch die Politik will davon nichts wissen. 

Ein Nachbar hört Schreie aus dem Treppenhaus und eilt hinzu, um zu helfen. Schon bald ist er Beschuldigter in einem Strafverfahren.

Die Bundesanwaltschaft verurteilt jedes Jahr Hunderte von Personen, ohne sie anzuhören. Das verletze fundamentale Rechte, stellt die Aufsichtsbehörde des Bundes fest – und bestätigt damit die Kritik des Beobachters.